Mit einem 3:1 über Gastgeber SV Dinslaken hat unser Quartett die Zwischenrunde im Deutschen Mannschaftspokal erreicht. Gegen den ambitionierten Regionalligisten, der auf seinen Spitzenspieler Thomas Trella verzichten musste, sorgten die hinteren Bretter Markus Schäfer und Nikolaj Krieg mit ihren Siegen für die Entscheidung.
Nach dem Niederrhein-Finale (2½: 1½ für uns) und dem NRW-Finale (2:2 und Losentscheid für Dinslaken) war es bereits das dritte Pokalduell gegen die Dinslakener innerhalb von 12 Monaten, wobei die Gastgeber zum dritten Mal die gleiche Aufstellung aufboten. Da die Auslosung erneut einen Auswärtskampf für uns ergeben hatte, beschloß die Mannschaft, an den hinteren Brettern die Reihenfolge zu tauschen, um für Markus und Niko einen Farbwechsel zu gewährleisten.
Am Spitzenbrett genoß Michael Hoffmann zum zweiten Mal den Vorteil der weißen Steine, nutzte diesen gegen den designierten IM Christof Sielecki (2400) aber nach eigener Aussage nur zu einer »Kirmespartie«. Eine Ungenauigkeit in der Eröffnungspartie erlaubte Sielecki schnell gutes Spiel zu erlangen, so dass sich Michael gezwungen sah, eine Qualität zu opfern, für die er einen Bauern und etwas Initiative erhielt. Schließlich stand Sielecki vor der Wahl, Dauerschach zuzulassen oder einen sehr gefährlichen Angriff gegen seine geschwächte Königsstellung hinzunehmen. Er entschied sich für die sichere Variante, so dass die erste Punkteteilung perfekt war.
Am zweiten Brett hatte Jörg Wegerle es gegen die Reti- Eröffnung von IM Guido Kern (2357) mit 2…b5 versucht, musste gegen die pointierte Eröffnungsbehandlung des bekannten Schach-Trainers und Buchautors noch einige Probleme lösen, ehe er völlig ausgeglichen konnte. Letztlich konnte er dieses Ziel jedoch erreichen, so dass auch hier Frieden geschlossen wurde.
Für die Solinger Führung sorgte schließlich Markus Schäfer im Duell gegen Thomas Neuer (2111). Dieser beantwortete das von Markus bevorzugte Tarrasch-System im Franzosen mit dem ungewöhnlichen 3…Sc6 und konnte auch eine Neuerung von Guido Kern zur Anwendung bringen, durch die Markus sein Läuferpaar aufgeben musste, aber zumindest gewisse Initiative gegen den unrochierten schwarzen König bewahren konnte. Im Mittelspiel beging Neuer dann bei knapper Zeit vermutlich den entscheidenden Fehler, als er einen Bauern am Damenflügel verspeiste, wonach der Angriff von Markus so gefährlich wurde, dass Neuer die Probleme bei knapper Zeit nicht lösen konnte.
Damit hätte Rainer Ossig (2111) für das Weiterkommen schon einen Sieg gegen Nikolaj Krieg erzielen müssen. Dieser hatte gegen die englische Eröffnung wieder einmal seine geliebte Igel-Stellung errichtet, so dass es Weiß wie so häufig schwer fiel, Angriffspunkte in der flexiblen schwarzen Stellung auszumachen. Letztlich entschied sich Rainer bei bereits knapp werdender Bedenkzeit, einen schwarzen Bauern auf b6 zu nehmen, wurde jedoch danach von Niko mustergültig ausgekontert. Schließlich konnte Niko seine immer stärker werdende Initiative zum entscheidenden Materialgewinn zum 3:1-Sieg nutzen und avancierte mit dieser schönen Partie zum besten Solinger Akteur des Wochenendes.
Für unser Quartett geht es nun am 31.03./01.04. in der DSB-Zwischenrunde weiter, während das Dauerduell gegen die sympathischen Schachfreunde aus Dinslaken bereits am 11.02. seine nächste Auflage erfährt, wenn sie in der 1.Runde des Niederrhein-Pokals im Schachzentrum zu Gast sein werden.