Zum dritten Mal in dieser Saison musste sich unsere III. Mannschaft mit 3½:4½ geschlagen geben. Bei Tabellenführer Hansa Dortmund II sorgten dabei schlechte Chancenverwertung und unzureichende Endspieltechnik dafür, dass der zum Klassenerhalt noch notwendige Zähler leichtfertig verschenkt wurde. Besonders die Youngster Ewald Fichtner, Anton Hannewald und Daniel Reksten ließen einige Chancen liegen und mussten sich letztlich geschlagen geben, so dass die souverän herausgespielten Siege von Jan Hobusch und Andreas Peschel leider zu wenig waren, um einen zählbaren Mannschaftserfolg mit nach Solingen zu nehmen.
Die Personalnot der Dritten war groß, denn nach den Absagen von Ralf Hubert und Axel Scheffner mussten auch noch Milon Gupta und Oliver Kniest an die Zweite abgestellt werden, so dass wir auf die vier etatmäßigen Spitzenbretter verzichten mussten. Somit versuchten wir es mit der jüngsten dritten Mannschaft aller Zeiten, in der der 21jährige Anton Hannewald neben fünf Spielern aus dem Jugend-Bundesliga-Kader bereits der drittälteste Spieler des Teams war. Trotz der Personalprobleme rechneten wir uns kleine Chancen auf einen Punktgewinn beim Tabellenführer aus, da sich etliche Akteure der Dortmunder bereits in der Bundesliga festgespielt hatten und zudem auch auf Turnieren wie in Bad Wörishofen aktiv waren. Letztlich konnte die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet nur auf 4 Spieler ihres Stamm-Kaders zurückgreifen und war somit nominell nur leicht favorisiert.
Der Kampf begann optimal, denn unsere sonstige Hinterachse Jan Hobusch und Andreas Peschel, die diesmal an den Brettern 4 und 5 das Mannschaftszentrum bildete, präsentierte sich in exzellenter Spiellaune. Beide zeigten ihre beste Saisonleistung und fuhren völlig ungefährdet zwei volle Zähler ein. Doch statt einer komfortablen Führung hieß es vor der Zeitkontrolle nur 2:2. Unser bisheriger Topscorer Ewald Fichtner war gegen FM Hans-Werner Ackermann in ein Turmendspiel mit Minusbauern geraten, das jedoch auch aufgrund der ungleichfarbigen Läufer durchaus reale Remischancen bot. Doch leider plazierte Ewald seine Bauern sehr unglücklich und musste dadurch seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Noch wesentlich bitterer war der Verlauf am achten Brett: hier hatte Daniel Reksten im Mittelspiel immer etwas passiv und unter Druck gestanden, sich jedoch sehr gut verteidigt und ein remises gleichfarbiges Läuferendspiel erreicht. Hier unterliefen ihm jedoch einige schwerwiegende Fehleinschätzungen, so dass er sich durch unzureichende Technik um die Früchte seiner Verteidigungsarbeit brachte und eine unnötige Niederlage einfuhr.
Endgültig kippte der Kampf dann, als Anton Hannewald zu optimistisch eine Qualität opferte. Anton hatte sich durch gutes Spiel eine vorteilhafte Position verschafft, in der er lediglich auf seine etwas geschwächte Königsstellung achten musste. Dafür war jedoch das von ihm gewählte Risiko zu hoch. Die Rendite für seine materielle Investition blieb leider aus und am Ende musste er sich aufgrund seines alleine gelassenen Monarchen sogar geschlagen geben. Somit liefen nach einer insgesamt wohl korrekten Punkteteilung von Oliver Wroblowski vor der Zeitkontrolle beim Stande von 2½:3½ noch die beiden Spitzenbretter.
Hier hatte es Alexander Hobusch, der sich gegen den bisherigen NRW-Klassen-Top-Scorer Frank Karger eine vorteilhafte Stellung erspielt hatte, im 40.Zug in der Hand, für den Ausgleich zu sorgen. Doch bei der Wahl zwischen den beiden Kandidatenzügen wählte er leider nicht den Gewinnzug, sondern die optisch besser aussehende Alternative, der jedoch seinem Gegner eine Riposte ermöglichte, nach der Alex schon genau spielen musste, um den Remishafen zu erreichen. Nun musste Ralph Blasek bei seinem Saisondebüt unbedingt den deutschen Polizei-Meister FM Ralf Kotter bezwingen und setzte dabei im Turmendspiel auch alles auf eine Karte. Letztlich boten sich aber lediglich dem Dortmunder Gewinnchancen, so dass die abschließende Punkteteilung schließlich die absolut unnötige 3½:4½-Niederlage besiegelte.
Damit liegt das Team mit 7:7 Punkten nur einen Platz vor den Abstiegsrängen und es kommt es in drei Wochen im Schachzentrum zum nächsten Endspiel gegen den Tabellenachten aus Letmathe. Bei mindestens einem Punkt wäre der Klassenerhalt gesichert, im Falle einer Niederlage würde dagegen am letzten Spieltag ein echter Abstiegskrimi warten, der unbedingt vermieden werden soll.