Trotz der spielerisch schwächsten Saisonleistung hat unser Jugend-Bundesliga-Team mit einem 17:15 (4½:3½) über den SV Morsbach schon vor dem letzten Spieltag die erneute Qualifikation für die Deutsche Jugend-Vereinsmeisterschaft geschafft. Selbst nach schnellen Siegen von Daniel Reksten, Jan Porstmann und Alexander Hobusch wurde es gegen den Aufsteiger aufgrund gravierender Konzentrationsschwächen noch einmal sehr eng, bevor Kevin Zolfagharian für die Entscheidung sorgte.
Für die Gäste aus Südwestfalen, die zum sechsten Mal in Folge in Bestbesetzung antraten, ging es heute darum, sich mit einer Überraschung eventuell noch größere Vorteile vor dem Abstiegsendspiel gegen Paderborn zu verschaffen, während wir mit einem Sieg den zweiten Tabellenplatz festigen wollten. Zuerst lief alles nach Plan: zunächst behielt Daniel Reksten gegen das Wolga-Gambit seines Gegners stets die Kontrolle und nutzte einen gegnerischen Patzer zum Qualitäts- und baldigen Partiegewinn. Danach gelang Jan Porstmann in einer Drachen-Abart eine hübsche Angriffspartie, so dass seine Kontrahentin bereits nach 17 Zügen wegen forciertem Matts aufgeben musste.
Dafür gab es jedoch an vielen anderen Brettern grobe Schnitzer zu sehen: Oliver Wroblowski hatte in einem scharfen königsindischen Vierbauernangriff positionelle Vorteile angehäuft, als er sich mit einem taktischen Patzer um die Früchte seiner Eröffnungsanlage brachte und wenig später aufgeben musste. Von allen guten Geistern verlassen präsentierte sich auch der sonst so solide Mark Shishkov, der gleich eine ganze Figur einstellte.
Dafür nutzte Alexander Hobusch mit Schwarz am Spitzenbrett einen Eröffnungsfehler seines Gegners im klassischen Franzosen konsequent aus und konnte trotz einiger Verwicklungen letztlich einen weiteren vollen Zähler einfahren.. Dies war auch dringend notwendig, denn Ewald Fichtner konnte als Schwarzer in einer slawischen Abtauschvariante trotz hartnäckiger Bemühungen und frühzeitig abgelehntem Remisangebot nicht das Stellungsgleichgewicht entscheidend stören und gab sich im mikroskopisch vorteilhaften Turmendspiel wegen der großen Vorteile an Kevins Brett letztlich mit Remis zufrieden. Damit wäre Philipp Andrä sicherlich bereits zufrieden gewesen, doch hatte er einen völlig gebrauchten Tag erwischt und geriet als Weißer in einer französischen Vorstoßvariante nach unentschlossener Partieanlage schon bald in Nachteil, was schließlich zu einem verlorenen Läuferendspiel führte.
So rettete Kevin Zolfagharian in diesem niveauarmen Kampf schließlich den Sieg, in dem er geduldig gegen den gegnerischen c3-Sizilianer kleine positionelle Vorteile anhäufte und diese schließlich im Turmendspiel zum Gewinn verwertete, womit er seine 100%-Bilanz in der Saison bewahrte und der 17:15 (4½:3½)-Endstand perfekt war.
Zum Saisonfinale reist unsere Jugendmannschaft nun am 13.05. noch nach Gütersloh.