Mit einer großartigen kämpferischen Leistung haben Milon Gupta und Jan Hobusch für die III. Mannschaft das 4:4 gegen den SV Letmathe gerettet und damit den Klassenerhalt in der NRW-Klasse gesichert. Die Mannschaft hatte kurzfristig nur zu siebt antreten können, so dass es trotz der souveränen Schwarz-Siege von Alexander Hobusch und Andreas Peschel aufgrund zweier Niederlagen an den vorderen Brettern nach der Zeitkontrolle 2½:3½ stand. Doch dann gelang es Milon, sein nur minimal besseres Endspiel zu gewinnen, während Jan trotz Minusbauern die Punkteteilung erreichte.
Nach den zahlreichen vergebenen Chancen am vergangenen Spieltag gegen Tabellenführer Hansa Dortmund II war die Ausgangslage für das letzte Heimspiel gegen den SV Letmathe klar. Die Gäste wiesen drei Punkte Rückstand auf uns auf und brauchten unbedingt einen Sieg, während wir natürlich ein Abstiegsfernduell am letzten Spieltag unbedingt vermeiden wollten. Ausgerechnet für diesen wichtigen Kampf gab es direkt eine Hiobsbotschaft zu verkraften, denn Oliver Kniest musste kurzfristig absagen, so dass wir von Beginn an einem Rückstand hinterher liefen.
Zudem gerieten Ralf Hubert und Dr. Axel Scheffner an den vorderen Brettern frühzeitig in schwierige Stellungen. Ralf opferte in einer komplexen Theorie-Variante im klassischen Sa6-Königsinder mit Schwarz eine Qualität, konnte dafür aber keine hinreichende Kompensation nachweisen. Axel hatte gegen das angenommene Damengambit seines Kontrahenten einen sehr aggressiven Aufbau im 3. e4-System gewählt, litt aber zunehmend an der suboptimalen Koordination seiner Figuren.
Insofern mussten insbesondere an den hinteren Brettern viele volle Zähler her. Somit passte die Punkteteilung mit den weißen Steinen von Ewald Fichtner eigentlich nicht in unser Konzept, doch er hatte gegen die slawische Verteidigung seines Kontrahenten diesmal nichts herausholen können und stand im Endspiel mit jeweils 3 Schwerfiguren eher etwas schlechter, so dass das Remis in Ordnung ging. Den Ausgleich besorgte dann mit seinem dritten Schwarz-Sieg in Folge Andreas Peschel, der in einer modernen Verteidigung die Initiative an sich gerissen hatte und in bereits klar besserer Stellung dann auch noch davon profitierte, dass sein im Schach stehender Gegner seinen Turm berührte und dieser ziehen konnte, indem er sich kompensationslos opferte.
Leider konnten in der Folge weder Ralf Hubert noch Axel Scheffner ihre Stellungen halten und mussten sich beide vor der Zeitkontrolle geschlagen geben. Dafür fuhr Alexander Hobusch einen sehr sauber herausgespielten Schwarz-Sieg ein, indem er gegen die zahme Eröffnung seines Gegners frühzeitig ausglich und dann sukzessive kleine Vorteile anhäufte, um schließlich entscheidendes Material zum 2½:3½-Anschlusstreffer zu gewinnen.
Somit waren nach der Zeitkontrolle noch 1½ Zähler zum Mannschaftsunentschieden aus den beiden verbleibenden Partien notwendig. Jan Hobusch hatte in einem Londoner System nichts aus der Eröffnung herausgeholt und war am Königsflügel selbst unter Druck geraten. Doch es gelang ihm, unter Bauernverlust die gefährlichen Schwerfiguren zu tauschen und ein Endspiel zu erreichen, indem ihm sein überlegener Springer gegen den schlechten Läufer ausreichende Remischancen sichern sollte. Milon Gupta hatte sich hingegen aus einer symmetrischen Englisch-Variante mit Doppelfianchetto jenen mikroskopischen Vorteil bewahrt, mit dem der Weiße zwar stets bequem weiterspielen kann, die aber dennoch nur mit sehr guter Technik zu gewinnen ist.
Mit einer tollen kämpferischen Leistung und guter Technik gelang es unseren beiden verbliebenen Protagonisten schließlich, die angestrebte Zielsetzung zu erreichen. Jan bot dem gegnerischen Läufer keine Angriffspunkte und konnte schließlich die Leichtfiguren zu einem totremisen Bauerendspiel abtauschen. Milon erhöhte basierend auf seinem Raumvorteil schrittweise den Druck auf die schwarze Stellung und konnte schließlich einen Bauern gewinnen, den er im Springerendspiel gekonnt zum umjubelten Ausgleichstreffer zum 4:4 führte.
Damit wurde die Mannschaft nach gleich drei unglücklichen 3½-Niederlagen endlich einmal für ihren Kampfgeist belohnt und hat sich mit nunmehr 8:8 Zählern den Verbleib in der NRW-Klasse gesichert.