Mit einer 1:3-Niederlage gegen das hoch favorisierte Großmeister-Quartett der SG Porz kam im Viertelfinale des Deutschen Viererpokals erwartungsgemäß das Aus für unser SG-Quartett. Dennoch zog sich die Mannschaft achtbar aus der Affäre, so dass Jörg Wegerle gegen Vladimir Baklan (2612) und Lorenz Drabke gegen Loek van Wely (2691) zu verdienten Punkteteilungen kamen. Als Belohnung für die am Vortag gesicherte Qualifikation für den Wettbewerb im kommenden Jahr gab es am Sonntag noch einmal ein Schaulaufen gegen den Titelverteidiger SG Porz, der als einziges Team aller Achtelfinalisten zur Zwischenrunde mit 4 Gr0ßmeistern angetreten waren. Die Auslosung vor dem Kampf ergab einen »Heimkampf« für uns, personell rückte Milon Gupta für Oliver Kniest ins Team und Jörg und Lorenz tauschten die Spitzenbretter, damit Lorenz wieder gegen Loek van Wely antreten konnte, gegen den er in den Zweitligaduellen der Vorjahre exzellente 2/3 und das mit zwei Schwarz-Siegen erzielt hatte.
Die Domstädter erwischten einen Start nach Maß, denn Arkadij Rotstein (2503), der am Vortag bereits kampflos gewonnen hatte, musste auch im zweiten Kampf des Wochenendes kaum Arbeit leisten. Andreas Peschel hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und verwaltete bereits nach der Eröffnung eine positionelle Ruine, so dass die Niederlage bereits nach 20 Zügen perfekt war.
Die Rochade an den Spitzenbrettern brachte Jörg Wegerle diesmal den seltenen Bonus einer Weiß-Partie, den er zu einer ganz sauberen Positionspartie gegen Vladmir Baklan (2612) nutzte. In einem Keres-System der englischen Eröffnung wurde das Gleichgewicht niemals ernsthaft gestört und der ukrainische Großmeister offerierte nach 23 Zügen die Punkteteilung.
In unserer zweiten Weiß-Partie am dritten Brett wählte Milon Gupta gegen Christopher Lutz (2571) einen Reti-Aufbau, aus dem später eine Benoni-Struktur mit vertauschten Farben entstand. Der langjährige deutsche Spitzenspieler drängte Milon sukzessive in die Defensive, so dass dieser kurz vor der Zeitkontrolle einen Bauern verlor, wonach die Stellung endgültig nicht mehr zu halten war.
Am Spitzenbrett wählte Loek van Wely (2691), der sonst keinem Theorie-Duell aus dem Weg geht, gegen Lorenz Drabke nach seinen beiden Slawisch-Niederlagen mit den weißen Steinen diesmal eine englische Eröffnung und erreichte in der Symmetrie-Variante sehr angenehmes positionelles Druckspiel. Doch Lorenz zeigte eine hervorragende Verteidigungsleistung und wurde nach 71 Zügen schließlich im Doppelturmendspiel mit einem absoluten verdienten Remis zum 1:3-Endstand belohnt.