Der Traum von einem vereinsinternen Finale im Niederrhein-Viererpokal ist geplatzt. Während sich die I. Mannschaft mit 2½:1½ beim Verbandsliga-Spitzenteam der Sgem Hochneukirch durchsetzen konnte, musste sich die II. Vertretung zuhause mit dem gleichen Resultat dem NRW-Klassen-Team des Düsseldorfer SK geschlagen geben. Dabei gingen beide Ergebnisse vom Spielverlauf in Ordnung. Das Finale findet bereits in zwei Wochen, am 28.04.2012, statt.
Die Erste war gegen das starke Spitzenquartett der Sgem Hochneukirch nominell insgesamt nur leicht favorisiert, so dass ein enger Kampfverlauf zu erwarten war. Nach knapp drei Stunden gab es an Brett 3 die erste Punkteteilung zu verzeichnen, nachdem Marcel Harff und Oliver Kniest in einem totremisen Turmendspiel gelandet waren. Bereits zu diesem Zeitpunkt deutete sich ein Sieg am Spitzenbrett an, wo Jörg Wegerle gegen die Tarrasch-Verteidigung des Siegers unseres Karnevals-Opens, Michael Coenen, eine Traum-Blockade-Stellung erreicht hatte, was später zum Gewinn zweier Bauern und einem sicheren Sieg führte. Bedeutend komplexer gestalteten sich die Ereignisse am 2. Brett, wo Thomas Michalczak in einem scharfen Jänisch-Gambit mit Schwarz temporär 2 Bauern geopfert hatte, dafür jedoch exzellente Kompensation erhielt und über eine vielversprechende Angriffsstellung verfügte. Doch Norbert Eßer verteidigte sich trotz großer Zeitknappheit hervorragend, so dass die Partie leistungsgerecht durch Dauerschach Remis endete, was den Kampf zu unseren Gunsten entschied. Der letzte halbe Zähler ging dann auf das Konto von Ali Erkay, der in einer minimal besseren Stellung gegen Wilfried Harff den Faden verloren und in ein Springerendspiel mit Minusbauern geraten war. Doch sein Kontrahent gab den Gefallen im Endspiel zurück, so dass Ali durch den Abtausch aller gegnerischen Bauern das 2½:1½ sicherstellen konnte.
Im anderen Halbfinale hoffte unsere Zweite gegen den Düsseldorfer SK auf eine Überraschung, da die Gäste aus der Landeshaupstadt zwar mit vier Spielern aus der NRW-Klasse angetreten waren, aber zumindest ihre beiden starken IM an den Spitzenbrettern fehlten. Leider vergaß Kevin Zolfagharian mit Schwarz in einem c3-Sizilianer gegen Axel Berndt die Rochade, so dass sein König im Zentrum stecken blieb und er letztlich die Niederlage nicht mehr vermeiden konnte. Dafür konnte Nikolaj Krieg am Spitzenbrett in einer sizilianischen Igel-Struktur die extreme Zeitnot von Michael Müller ausnutzen und kurz vor der Zeitkontrolle den wichtigen Ausgleich erzielen. Nun hätte ein Zähler aus den beiden Weiß-Partien zum Weiterkommen gereicht, doch leider fand Joachim Görke gegen die skandinawische Verteidigung von Christian Luncescu nicht die beste Aufstellung und stand frühzeitig eher etwas schlechter, so dass es nach einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten letztlich zur Punkteteilung kam. Damit hing alles von der Partie am zweiten Brett ab, wo Ralph Blasek gegen die moderne Verteidigung von Adam Hantak gewohnt aggressiv zu Werke ging, letztlich aber mit dem Opfer eines zweiten Bauern das Risiko zu hoch schraubte und sich zum Endstand von 1½:2½ geschlagen geben musste.
Damit haben sich der Düsseldorfer SK und unsere I. Pokalmannschaft für die NRW-Pokalmeisterschaft qualifiziert.