Mit einem absolut unerwarteten 4:4 kehrte unsere ersatzgeschwächte IV. Mannschaft vom Gastspiel bei Turm Kamp-Lintfort heim. Am letzten Spieltag wurde noch einmal 6 Stunden gefightet und nach zwei schön herausgespielten Siegen von Daniel und Anne Reksten wären mit etwas Glück wohl sogar zwei Mannschaftspunkte drin gewesen. So landet die Vierte nach einer wechselvollen Saison am Ende mit 9:9 Zählern auf dem fünften Rang in der Verbandsliga.
In der letzten Saison war unsere Vierte als Tabellenführer nach Kamp-Lintfort gereist und hatte dort klar und völlig chancenlos verloren. Insofern waren die Erwartungen vor dem letzten Saisonkampf äußerst gering, zumal wir drei Stammspieler ersetzen mussten, so dass wir nicht nur an allen acht Brettern nominell schwächer waren, sondern die DWZ-Differenz an den hinteren drei Brettern im Durchschnitt fast 300 Punkte betrug.
Doch der Kampf begann sehr verheißungsvoll: Dirk Schockenbäumer und Oliver Wroblowski kamen an den Spitzenbrettern zu schnellen und korrekten Punkteteilungen. Im Anschluss ließ Daniel Reksten seine enttäuschende NRW-Meisterschaft vergessen und fuhr einen schönen Angriffssieg ein, bei dem sein Kontrahent nach unvermeidbaren entscheidenden Materialverlusten die Waffen strecken musste. Leider kassierten wir noch vor der Zeitkontrolle den Ausgleich, weil Michael Pfeiffer seinen Eröffnungsvorteil nicht hatte konservieren können und schließlich im Mittelspiel entscheidend den Faden verloren hatte.
Eine überzeugende Vorstellung lieferte Vladislav Kublanov, der mit den weißen Steinen und kontrollierter Offensive gegen seinen 400 DWZ-Punkte stärkeren Gegner eine ungefährdete Punkteteilung erreichte. Noch besser machte es seine Mannschaftskameradin aus der Achten, Anne Reksten, die mit den schwarzen Steinen ebenso offensiv wie ihr Bruder agierte und im Angriff ihrem nominell deutlich stärkeren Konkurrenten eine Qualität abnahm, die sie dann technisch sauber zum Sieg verwertete.
Die beiden letzten Partien gingen fast über die volle Spielzeit: Mark Shishkov stand immer minimal schlechter und musste schließlich zwei Bauern geben, konnte dafür jedoch so die Stellung verwickeln, dass sein Kontrahent daneben griff und eine Qualität einbüßte, was die insgesamt vermutlich leistungsgerechte Punkteteilung zur Folge hatte. Nun wäre noch ein halber Punkt zum überraschenden Auswärtssieg notwendig gewesen, doch Mannschaftsführer Joachim Görke hatte eine entsprechende Offerte nach ca. 4 Stunden wegen des unklaren Kampfes noch abschlägig beschieden. Im weiteren Verlauf unterlief ihm leider ein Rechenfehler, der ihm einen Bauern kostete, so dass er trotz hartnäckiger Bemühungen sein Turmendspiel nicht halten konnte.
Letztlich zeigte die Mannschaft jedoch zum Abschluss eine ihrer besten Saisonleistungen und sorgte mit dem 4:4 für ein versöhnliches Saisonende.