Erst in der Schlussphase der letzten Partie fiel die Entscheidung über den Sieger des Finalturniers unseres Schnellschach-Grand-Prix. Der vor der Schlussrunde geteilte Führende Martin Auer besaß mit Schwarz gegen Dr. Kai Wolter eine klare Gewinnstellung und deutlichen Zeitvorteil, verdarb jedoch seine Position zu einem Endspiel mit Mehrqualität, das technisch nicht mehr zu gewinnen war, so dass er mit einem Remis zufrieden sein musste.
So war der Weg zum Turniersieg für Oliver Kniest frei, der durch seinen Erfolg in der letzten Runde gegen Uli Grah auf 5/6 kam, während der unglückliche Auer mit 4½ Zählern und Rang 3 hinter dem punktgleichen Michael Berg aufgrund dessen besserer Platzierung in der Jahreswertung zufrieden sein musste.
Die acht besten Spieler unseres Schnellschach-Grand-Prix hatten sich in 7 Vorrunden-Turnieren für das abschließende Masters-Turnier qualifiziert. Hier galten die vier teilnehmenden FM Michael Berg, Martin Auer, Dr. Kai Wolter und Oliver Kniest als favorisiert. Die Auslosung ergab bereits für die ersten Runde einige direkte Duelle: So starteten Berg und Kniest mit Siegen über Auer und Wolter ins Turnier. Doch bereits in der zweiten Runde konnte Auer sich gegen Kniest revanchieren, dem wiederum in der Folgerunde ein voller Zähler gegen Michael Berg gelang.
So lagen alle Vier nach 3 Runden mit 2/3 geteilt in Führung. Leider musste Jan Hobusch nach drei Runden das Turnier aus gesundheitlichen Gründen abbrechen, so dass seine Ergebnisse aus der Wertung genommen wurden. Die zweite Turnierhälfte lebte dann von der Spannung im Kampf um den Turniersieg. Aus diesem Rennen schied zunächst Dr. Kai Wolter, als er sich gegen den gewohnt trickreich angreifenden und an diesem Abend stark aufspielenden Uli Grah geschlagen geben musste.
Dafür hielt Wolter in der Vorschlussrunde eine leicht schlechtere Stellung gegen Michael Berg Remis, so dass dieser um einen halben Zähler hinter das Führungsduo Auer und Kniest zurückfiel. Auer hatte die leicht besseren Karten, da er beim gleichen Schlussrunden-Ergebnis wegen der besseren Grand-Prix-Resultate Turniersieger gewesen wäre. Doch nach Siegen von Kniest gegen Grah und Berg gegen Erwin Spitzer spielten die Nerven dem Tageblatt-Sportredakteur in der letzten Minute einen Streich, so dass er für sein starkes Turnier nur mit Platz 3 statt dem Turniersieg belohnt wurde.
Die weiteren Preise gingen an Dr. Kai Wolter (3) und Erwin Spitzer (2), der auch dank der besseren Gesamtwertungs-Plazierung die Nase vor Uli Grah vorne hatte. Seva Bashylin hatte in dem starken Feld einen schweren Start, machte jedoch einigen Favoriten das Leben schwer und konnte den guten Eindruck aus den Vorrunden-Turnieren bestätigen.