Wer bei einem 4:4-Ausgang im Duell zwischen der VIII. und IX. Mannschaft mit einem friedlichen Abtasten und evtl. acht kurzen Unentschieden spekuliert hätte, sah sich am ersten Spieltag der 1.Bezirksklasse deutlich getäuscht. Nach 125 (!) Zügen endete die letzte Partie Remis – ausgerechnet zwischen den beiden Haudegen Ernst Müller und Gerd Capelan, die zusammen über 100 Jahre Schach-Erfahrung vorweisen können!
Dem war ein äußerst spannendes Vereins-Derby vorausgegangen, in der beide Teams diverse Chancen auf den Sieg vergaben. Elizabeth Kublanov brachte die Achte mit einem Sieg gegen Oliver Littek in Führung. Doch Niklas Nink krönte sein tolles Schach-Wochenende nach dem Überraschungserfolg bei der Stadtmeisterschaft, indem er gegen in der besten Partie des Kampfes mit einem Überraschungssieg über Michael Ehringfeld den Ausgleich für Neunte erzielte.
Diese ging dann sogar in Führung, als Malik Sherif eine Gewinnstellung gegen Uwe Barche durch einige Unkonzentriertheiten noch zum Verlust verdarb. Im Anschluss glich Stephan Kaiser durch einen Sieg in einem spanischen Positionsgefecht gegen Wieland Wolf wieder aus. Noch vor der Zeitkontrolle gab es dann die erste Punkteteilung zwischen Laura Möller und Florian Schubert zu verzeichnen, so dass es mit einem ausgeglichenen Score in die fünfte Spielstunde ging.
Dort folgte dann ein weiteres umkämpftes Remis zwischen Carolin Kublanov und Stefan Schubert, bevor dann Okan Yener den möglichen Sieg für die Neunte vergab. Im Duell mit Vladislav Kublanov stellte er in klarer Gewinnstellung den schwarzen König auf Patt, so dass sich Vlads letzter Turm durch ewiges Schach permanent zum Opfer anbieten konnte.
Nun lagen wieder alle Siegchancen bei der Achten, denn Ernst Müller hatte ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern gegen Gerd Capelan erreicht, was er gegen dessen zähe Verteidigung jedoch nicht gewinnen konnte, was zum letztlich leistungsgerechten 4:4 führte.