Gegen die Gäste vom SV Dinslaken II kassierte unsere V. eine erwartbare, in der Höhe aber unnötige 1½:6½-Niederlage. Gegen die nach DWZ haushoch favorisierten Niederrheiner musste die Fünfte aufgrund der parallel stattfindenden Runde der Jugendbundesliga auch noch deutlich ersatzgeschwächt antreten. Da schließlich sogar drei Bretter zu ersetzen waren, wurde beschlossen, das Brett von Walter Ommer, der aus wichtigen familiären Gründen verhindert war, frei zu lassen. Allerdings erwies sich der erst am Freitag verpflichtete Ernst Müller als der einzige Solinger Spieler, dem ein ganzer Punkt gelingen sollte: In einem sauber gegen den weißen König vorgebrachten Angriff mit Dame und drei Leichtfiguren erzwang er in nur knapp zwei Stunden die Aufgabe seines nominell immerhin 200 Punkte stärkeren Kontrahenten.
Doch konnten wir uns nicht lange über den Ausgleich freuen: An Brett 8 bewies der ganz kurzfristig eingesprungene Niklas Nink (dafür nochmals ein herzliches Dankeschön!) zwar in der Eröffnungsphase und im frühen Mittelspiel erneut, dass er in der letzten Zeit große spielerische Fortschritte gemacht hat, musste sich aber schließlich doch dem besseren positionellen Verständnis seines Gegners beugen. An Brett 4 verdarb dann Marius Fränzel seine gewonnene Stellung und ließ sein Gegenüber, dem die Eröffnung komplett missraten war, ins Remis entschlüpfen.
Noch kurz vor der Zeitkontrolle endeten gleichzeitig die Partien an Brett 5 und 6: Fabian Winkler hatte aus einer passiven, aber soliden Stellung heraus unnötig die Initiative ergriffen und war in einem unhaltbaren Turmendspiel gelandet, während Volker Naupold im Mittelspiel taktisch überspielt worden war und anschließend noch 30 Züge lang in der Hoffnung auf einen gegnerischen Fehler eine Stellung mit Minusfigur verwaltet hatte. Damit war der Kampf bereits gegen uns entschieden.
An Brett 1 hatte Stephan Borchert aus der Eröffnung heraus passiv gestanden und musste beim Übergang ins Endspiel zudem noch einen wichtigen Zentrumsbauern hergeben. Doch brauchte sein Kontrahent sehr lange, bis er einen konkreten Gewinnweg gefunden hatte. Die Partie wurde schließlich durch eine Springergabel beendet, durch die Stephan in bereits hoffnungsloser Stellung seinen Turm verlor.
Der Pechvogel des Tages war aber eindeutig Athanassios Vranidis, der gegen eine Nimzo-Indische Verteidigung in einem Schwerfigurenendspiel mit Dame auf seiner Seite gegen zwei Türme gelandet war. Athas 360 DWZ-Punkte stärkerer Gegner unterschätzte nun das weiße Gegenspiel und ließ leichtsinnig die Bildung eines weißen Freibauern auf der a-Linie zu, der bis a7 vorrücken konnte und die beiden schwarzen Türme zur passiven Verteidigung auf der Grundreihe zwang. Als Atha durch langwieriges Manövrieren und Umwandlung des Bauern im richtigen Augenblick die schwarze Figurenkoordination soweit gestört hatte, dass die Stellung nun aufgrund von Dauerschach Remis war, stellte er seine Dame nicht, wie beabsichtigt, nach c5, sondern in einem Moment vollständiger Schachblindheit nach c4, wo sie von einem schwarzen Bauern auf d5 geschlagen werden konnte. So ging auch dieser letzte halbe Punkt noch an die Dinslakener. Wollen wir hoffen, dass damit das gröbste Unglück für die Fünfte ausgestanden ist.