Unser Mannschaftskapitän der IV. Mannschaft, Joachim Görke, verfügt nun bereits über 30 Jahre Schach-Erfahrung, doch an eine 1:7-Niederlage konnte er sich nicht erinnern. In seinen über 10 Jahren als Mannschaftsführer auf Verbandsebene ist ihm so etwas definitiv noch nie passiert. Insofern war auch er mehr als ratlos, wie die Vierte beim Düsseldorfer SV, wo man vor knapp einem halben Jahr in schwächerer Besetzung noch souverän 5½:2½ gesiegt hatte, so unter die Räder kommen konnte, zumal die Niederlage selbst in dieser Höhe in Ordnung ging.
Nominell waren beide Mannschaften ungefähr gleichstark besetzt, doch bereits sehr frühzeitig zeigte sich, dass sich dies heute nicht auf den Brettern widerspiegeln sollte. Es waren nur etwas mehr als zwei Stunden gespielt, als sich Michael Pfeiffer nach nur 23 Zügen mit Weiß geschlagen geben musste, nachdem der schwarze Königsangriff nicht mehr zu stoppen war. Kurz danach legte Kevin Zolfagharian seinem König um, der gegen seinen mit dem sizilianischen Flügelgambit attackierenden Gegner nie ein sicheres Plätzchen gefunden hatte. Bei Ali Erkay summierten sich diverse Ungenauigkeiten, so dass nach knapp drei Stunden bereits die zweite Weiß-Niederlage perfekt war.
Kurz vor der Zeitkontrolle war die Niederlage dann bereits perfekt: Dirk Schockenbäumer litt in einem ausgeglichen erscheinenden geschlossenenen Sizilianer vielleicht an etwas zu wenig Spielpraxis und Daniel Reksten zeigte in einer haltbaren Stellung Schwächen in der Verteidigung. So war die Punkteteilung von Anton Hannewald, der seine leichten Vorteile gegen die zähe Verteidigung seines Kontrahenten nicht nutzen konnte, nur noch Ergebniskosmetik.
Einzig bei Ralph Blasek gab es am Spitzenbrett vage Hoffnungen auf einen vollen Zähler, doch auch seine Initiative verflüchtigte sich und er wurde souverän ausgekontert. Somit setzte Kapitän Joachim Görke mit seinem leistungsgerechten Remis nach spannendem Partieverlauf den Schlusspunkt unter die 1:7-Blamage.
Nach solch einem Kampf wünscht sich jede Mannschaft die Chance zur schnellen Rehabilitation. Unsere Vierte hat bereits am kommenden Sonntag die Chance, wenn das vorgezogene Lokal-Derby gegen Solingen 1928 in der Birker Straße auf dem Programm steht.