»Ich kam mir vor wie bei Deutschland-Schweden« lautete das knappe Fazit eines frustrierten Frank Borkott über den Kampf seiner VI. Mannschaft bei ESG III. Doch während Jogi Löw zumindest noch ein 4:4 auf der Habenseite verbuchen konnte, stand unsere stark ersatzgeschwächte Sechste trotz einer zeitweise hervorragenden Vorstellung und deutlicher Führung am Ende nach dem 3½: 4½ mit leeren Händen da.
Die Mannschaft musste durch die Kollision mit der Jugend-Bundesliga und zwei weitere Absagen gleich vier Stammkräfte ersetzen und reiste daher nur als Außenseiter zum Verbandsklassen-Aufsteiger. Doch Friedel Skiber und Tobias Leuther zeigten sich glänzend aufgelegt und brachten das Team mit klaren Siegen aus der Eröffnung heraus in Führung. So konnte sich Frank Borkott am Spitzenbrett mit einem Remis zufrieden geben, nachdem er einen Vorbereitungszug für seinen Angriff vergessen und das Zutrauen in die Durchschlagskraft seines Opfers verloren hatte.
Zwar musste sich wenig später Reinhold Wygas geschlagen geben, doch Uli Grah stellte mit einer sehr konzentrierten Leistung den alten Abstand zum 3½:1½ wieder her. Damit deuteten alle Zeichen trotz der sich abzeichnenden Niederlage von Rainer Falge auf einen Überraschungssieg, da Vladislav Kublanov klar besser und Jan-Hendrik Berents zufriedenstellend stand.
Doch in der vierten Spielstunde wendete sich das Blatt: Rainer unterlag ebenso wie Vladislav, der entscheidendes Material einstellte. In der letzten Partie geriet Jan-Hendrik schrittweise immer mehr auf dem Brett und der Uhr unter Druck, so dass er in Zeitnot letztlich nicht die optimale Verteidigung fand und sich schließlich in einem Bauernendspiel zur sehr unglücklichen 3½: 4½– Niederlage geschlagen geben musste.
Sollte die Sechste aber in vollständiger Besetzung an diese Vorstellung anknüpfen können, wird sie sich in den nächsten Kämpfen bald aus den unteren Tabellenregionen lösen können.