Nach dem schweren Saisonstart konnte unsere V. Mannschaft in der dritten Runde der Verbandsklasse gegen die Gäste von OSC Rheinhausen II mit einem letztlich sicheren 5½:2½-Sieg die ersten beiden Mannschaftspunkte einfahren. Dabei müssen wir uns allerdings für die Toleranz und Geduld der Gäste bedanken, denn eine Störung der Stromversorgung im Schachzentrum und dem Nachbarhaus hatte die Heizung lahmgelegt, und die notwendige Reparatur machte es erforderlich, dass die Stadtwerke nach knapp zwei Stunden Spielzeit die Stromversorgung ganz einstellte, so dass der Spielsaal nicht nur kühl, sondern auch nicht sonderlich gut beleuchtet war. Trotzdem blieben alle Spieler gut gelaunt, und als nach etwa vier Stunden das Licht zurückgekehrte, wurde es mit einem allgemeinen Aufatmen begrüßt.
Der Kampf begann für uns verheißungsvoll, da die Rheinhausener gegen unsere Stammbesetzung aufgrund einer kurzfristigen Absage nur zu siebt antraten und Jan Porstmann daher einen kampflosen Punkt geschenkt bekam. Den zweiten Punkt lieferte dann nach knapp 2½ Stunden überraschend Philipp Andrä an Brett 2, der in einem wenig hoffnungsvollen Endspiel gelandet war, in dem sein Gegner aber glücklicherweise eine kleine Kombination übersah, die ihn entscheidend eine Leichtfigur kostete und Philipp zudem die Bildung eines starken Freibauern erlaubte. Aufgrund dieser Führung willigte Athassios Vranidis am 3. Brett in ausgeglichener Stellung in eine Zugwiederholung und die Punkteteilung ein. Doch dann mussten wir zwei Niederlagen quittieren: Stephan Borchert an Brett 1 hatte sich im Mittelspiel kräftig verrechnet und gab einen Halbzug vor dem Damenverlust auf, und auch Marius Fränzel an Brett 5 hatte sich in einem Schwerfigurenendspiel verkalkuliert und die Bildung eines unaufhaltbaren Freibauern zugelassen.
Noch vor der Zeitkontrolle brachte uns Fabian Winkler an Brett 7 wieder in Führung, als er mit seinem Läuferpaar und einem weit vorgerückten Bauern die gestörte Figurenkoordination seines Kontrahenten zu einem vollen Punkt verdichtete. Den Mannschaftssieg sicherte Volker Naupold an Brett 8, der in einem materiell ausgeglichenen Endspiel mit Turm und Springer die deutlich aktivere Figurenstellung hatte und diesen Vorteil konsequent zum Sieg ausbaute. Das Tüpfelchen auf dem i aber lieferte an Brett 4 Mannschaftssenior Walter Ommer, der im Mittelspiel arg unter Druck geraten war und eine Qualität hatte hergeben müssen. Doch ihm gelang die Bildung eines Freibauern auf der c-Linie, woraufhin sein Gegenüber peu à peu die Kontrolle über die Stellung verlor. Walter konnte es sich am Ende sogar leisten, seinen Springer für einen gegnerischen Freibauern zu geben, da er mit zwei verbundenen Freibauern auf c7 und d6 das Spiel komplett dominierte.
Bleibt zu hoffen, dass es der Fünften gelingt, zukünftig an diese geschlossene Mannschaftsleistung anzuknüpfen.