Mit drei Ersatzspielern und einem durchschnittlichen DWZ-Minus von 180 Punkten war unsere IV. Mannschaft gegen den Tabellenführer Kamp-Lintfort klarer Außenseiter. Dennoch konnte in einem hart umkämpften Match ein letztlich verdientes 4:4 erreicht werden.
Zuerst einmal gab es zwei Remis von Ali Erkay und Dirk Schockenbäumer an den Brettern 3 und 1, an denen jeweils sehr schnell die weiße Initiative neutralisiert werden konnte. Anschließend übersah der sich zur Zeit in schwächere Form befindliche Daniel Reksten an Brett 2 gleich zweimal einen Bauerneinsteller, was ihn die Partie kostete. In der von Stephan Borchert an Brett 6 sehr ambitioniert angelegten Partie konnte er in der Zeitnot seines Gegenübers zwei Figuren für den Turm gewinnen. Leider verlor er anschließend den Faden und stellte Oualität und Partie ein. Und auch Mannschaftsführer Joachim Görke hatte einen schlechten Tag erwischt: In einer zweischneidigen Partie mit beidseitigem Königsangriff bei eigenem unrochierten König und gegnerischer langer Rochade unterlief ihm in Zeitnot eine Ungenauigkeit, wodurch sich sein König in einem Mattnetz verfing.
Das 2:4 besorgte dann Seva Bashylin an Brett 4, indem er seinen 300-DWZ-Punkte stärkeren Gegner sehr schön positionell ausspielte: Er setzte dessen vereinzelten Bauern unter Druck, die nur schlecht zu decken waren, gewann anschließend die Qualität und konnte daraufhin ein Matt mit beiden Türmen und dem König konstruieren. Athanassios Vranidis’ Gegenüber an Brett 7 hatte sehr früh die Qualität für einen Bauern eingestellt. Athanssios wies durch sauberes und geduldiges Spiel mit vielen Vereinfachungen nach, dass das DWZ-Plus seines Gegners von 250 Punkten nicht ausreichte, um das Spiel Remis zu halten. Die längste Partie des Kampfes spielte Jan Porstmann an Brett 8. Aus einem Sizilianer heraus gewann Jan zwei Bauern, stellte dann in Zeitnot aber leider eine Figur ein. Anschließend lehnte er beim Stand von 1:4 mannschaftsdienlich und kämpferisch ein Remisangebot ab. Jan hatte zu diesem Zeitpunkt Turm und vier Bauern, sein Opponent Turm, Läufer und zwei Bauern. Nach 5½ Stunden hatte es Jan unter gegnerischer Mithilfe geschafft, auf beiden Flügeln kurz vor der Umwandlug stehende Freibauern zu bilden, die die gegnerischen Figuren nicht alle aufhalten konnten. So reichte ihm der Gegner die Hand, nur fünf Minuten bevor Jans Platte gefallen wäre.
Die IV. Mannschaft war mit diesem unerwarteten Punktgewinn natürlich sehr zufrieden. Sie steht nun in der sehr ausgeglichenen Gruppe nur ein Pünktchen hinter dem Aufstieg, aber auch nur zwei Punkte vor dem Abstiegsplatz 9.
Joachim Görke