Gegen die leicht favorisierten Gastgeber vom Düsseldorfer SK IV konnte sich unsere V. Mannschaft, die zum zweiten Mal komplett in der Stammbesetzung antrat, überraschend deutlich mit 5½:2½ durchsetzen. Mit nun 4:4 Brettpunkten erreicht die Mannschaft damit momentan den 6. Platz in der Tabelle und hat sich von den unmittelbaren Abstiegssorgen vorerst einmal verabschiedet.
Der Kampf begann auch gleich sehr günstig, als Philipp Andrä an Brett 2 nach einem Generalabtausch aller Leichtfiguren mit den verbliebenen Türmen und der Dame erfolgreich den isolierten d-Bauern seines Gegner angreifen konnte, der keine Lust verspürte, sich in der resultierenden Stellung lange quälen zu lassen. Leider musste kurz darauf Stephan Borchert am Spitzenbrett seinem 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner Tribut zollen: Stephan hatte für die Bildung eines eigenen Freibauern auf der c-Linie dem Kontrahenten die Bildung zweier beweglicher Freibauern im Zentrum erlaubt, die sich als zu mächtig erwiesen. Den Treffer zur erneuten Führung lieferte dann völlig überraschend Volker Naupold an Brett 8, der seine Partie eigentlich innerlich schon abgeschrieben hatte, nachdem er in einem Endspiel mit jeweils einem Turm und einem Läufer bei zahlreichen Minusbauern gelandet war, als sein Gegenüber in einem Augenblick taktischer Blindheit seinen Turm durch ein Abzugsschach einstellte. Marius Fränzel, der an Brett 5 gegen eine Aljechin-Verteidigung ganz gut ins Spiel gekommen war und über leichte positionelle Vorteile verfügte, nahm das Remisangebot seines Gegners an, da er keinen konkreten Plan zur Verbesserung seiner Stellung finden konnte.
Anschließend überspielte an Brett 6 Jan Porstmann seinen Gegner, der in einem Endspiel mit Dame, Turm und einem Läufer zu sorglos agierte und aufgrund seiner unsicheren Königsstellung einen Bauern nach dem anderen abgeben musste. Gleichzeitig mit dem Sieg von Jan willigte Walter Ommer an Brett 4 ins Remis ein, dessen Stellung sich deutlich verflacht hatte, nachdem der Gegner Walters Königsangriff abgewehrt hatte. Beim Stand von nun 4:2 aus Solinger Sicht gingen die Partien von Athanassios Vranidis an Brett 3 und Fabian Winkler an Brett 7 in die zweite Partiephase.
Fabian war in eine schwerblütige, geschlossene Stellung geraten, in der er zwar Raumvorteil und die deutlich aktiver stehenden Figuren hatte, sein Gegner jedoch eine sehr stabile Abwehrstellung eingenommen zu haben schien. Doch Fabian fand nach der Zeitkontrolle das richtige Rezept, indem er auf dem Damenflügel den schlecht stehenden schwarzen Springer zwang, sich ungedeckt auf die Grundreihe zurückzuziehen, um dann am Königsflügel mit einem zwischenzeitlichen Läuferopfer unter Bauerngewinn das Spiel zu öffnen und die Leichtfigur auf der Grundreihe wiederzugewinnen. Beim Versuch seines Gegners, aktives Gegenspiel aufzuziehen, übersah der eine taktische Wendung und verlor partieentscheidend einen Turm. Blieb die Partie von Athnassios: Hier war nach einem Generalabtausch im frühen Mittelspiel bereits nach 24 Zügen eine vollständig ausgeglichene Stellung erreicht, was allerdings Athas Gegenüber nicht einsehen wollte, und daher ein Endspiel mit Damen, gleichfarbigen Läufern und jeweils vier Bauern auf dem Königflügel noch knapp 40 quälende Züge weiterspielte, ohne dabei mehr als eine letztendlich leistungsgerechte Punkteteilung zu erreichen.
Die V. Mannschaft geht nach diesem klaren Sieg gut gelaunt und guter Dinge in die Winterpause.