Der Viererpokal wird in diesem Jahr auf NRW-Ebene erstmals mit einem neuen Modus ausgetragen. 64 Mannschaften spielen den Sieger in Vor-, Zwischen- und Endrunde aus, wobei jeweils 4 Mannschaften an einem Spielort während eines Wochenende den Qualifikanten für die kommende Runde ermitteln. Im Verband Niederrhein wurde dafür der Verbands-Pokal abgeschafft, so dass sich nunmehr 3 Mannschaften aus Bergisch-Land direkt von der Bezirks- auf Landesebene qualifizieren.
Zur Premiere des neuen Wettbewerbs durften wir eine Vorrunde ausrichten und empfingen dabei im Schachzentrum mit dem Verbandsklassenteam des SV Hilden, dem Mittelrhein-Oberligisten Ford Köln und vor allem dem Zweitliga-Spitzenteam Hansa Dortmund starke Konkurrenz. Die unmittelbar vor Rundenbeginn durchgeführte Auslosung ergab für uns einen »Auswärtskampf« gegen Ford Köln.
Die Domstädter waren nahezu in Bestbesetzung angetreten und mit 1 IM und 2 FM wahrlich nicht zu unterschätzen. Trotz der dem Pokal stets innewohnenden eigenen Gesetze verlief der Kampf erfreulicher Weise wunschgemäß und ohne größere Aufregungen. Garant dafür war am Spitzenbrett Jörg Wegerle, der gegen den Ex-Solinger FM Ingo Cordts (2296) in einer slawischen Reti-Struktur stets die Kontrolle über die Stellung hatte und mit Weiß seinen positionellen Druck sukzessive ausbaute, bis er schließlich entscheidendes Material gewinnen konnte. Am zweiten Brett hatte es Markus Schäfer mit Routinier FM Efim Rotstein (2368) zu tun, der es gegen Markus’ Königsinder mit einer Nebenvariante versuchte. Die Partie verlief lange sehr ausgeglichen, bevor eine Ungenauigkeit von Rotstein es dem Präsidenten des Schachbundesliga-Ligaverbands ermöglichte, die Initiative zu übernehmen. Das Eindringen der schwarzen Schwerfiguren erwies sich aufgrund der geschwächten weißen Königsstellung schnell als fatal, so dass Markus einen vollen Zähler einfahren konnte.
Für den dritten Erfolg des Tages sorgte Jerome Neumair. In einer verschachtelten Französisch-Stellung mit heterogenen Rochaden wehrte er den Angriff von IM Eugen Haskelman (2190) ab und konterte diesen mit den schwarzen Steinen im Anschluss hübsch zur 3:0-Führung aus. Den einzigen Wermutstropfen lieferte Dr. Axel Scheffner, der aus einem Sämisch-Nimzo-Inder heraus gegen Bernd Dahm (2078) zwar die schwarze Königsstellung etwas hatte schwächen können, was aber in Anbetracht des reduzierten Materials nur schwer auszunutzen war. Dennoch versuchte es Axel mit dem besseren Tandem von Dame und Springer gegen das gegnerische Dame und Läufer-Gespann und wich dem Dauerschach aus, stellte dabei aber in seinen Bemühungen leider seinen Springer ein, so dass nach dieser bitteren Niederlage der Endstand von 3:1 perfekt war.
Im morgigen Finale treffen wir erwartungsgemäß auf Hansa Dortmund, das sich aber trotz klarer nomineller Überlegenheit nur mit viel Mühe und dank der besseren Berliner Wertung beim 2:2 gegen den stark aufspielenden SV Hilden durchsetzen konnten.