Mit einer grandiosen Bilanz kehrte unsere SG-Delegation von den NRW-Jugend-Einzelmeisterschaften zurück, die vom 01.04.-06.04.2013 traditionell in Kranenburg ausgerichtet wurden. Das größte Lob verdiente sich dabei zweifellos Amina Sherif, der in der Altersklasse U14w das perfekte Turnier mit 7/7 gelang, wodurch sie ihren Vorjahrestitel eindrucksvoll verteidigte.
Wesentlich enger ging es in der U18 zu, wo sich Jerome Neumair nach einem verhaltenen Start durch Siege in den beiden Vorschlussrunden an die Spitze schob und dann nach seiner Punkteteilung im letzten Durchgang auch das nötige Glück beim Ausgang der anderen Partien besaß, so dass er sich mit 5/7 ebenfalls den NRW-Meister-Titel sicherte.
Das dritte Ticket zur Deutschen Meisterschaft in Oberhof holte sich Elizabeth Kublanov, die in der U10w mit 7/8 einen tollen zweiten Platz belegte.
Diese Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft verpassten Laura Möller, Carolin Kublanov, Kevin Zolfagharian und Daniel Reksten alle nur sehr knapp und belegten alle Plätze unter den ersten Sechs, so dass an dieser Stelle auch ein besonderer Dank an Joachim Görke ausgesprochen sei, der unsere Delegation vor Ort ausgezeichnet betreut.
Sieben Spieler unserer Jugendabteilung hatten in diesem Jahr den Sprung zur NRW-Jugend-Meisterschaft geschafft, was das zweitgrößte Kontingent in unserer Geschichte bedeutete. Während in fast allen Altersklassen ein Turnier im Schweizer System absolviert wurde, trug die U10w ein Rundenturnier mit 10 Spielerinnen und etwas verkürzter Bedenkzeit aus, wobei sich das Teilnehmerfeld nach 4 Runden aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls reduzierte.
Dabei musste die 9jährige Elizabeth Kublanov bereits in der zweiten Runde eine Niederlage gegen die spätere Turniersiegerin Kirsten Bünte hinnehmen, kam danach jedoch in Fahrt und profitierte häufig von ihrer bereits großen Turniererfahrung und der nachlassenden Kondition ihrer Kontrahentinnen. In der vorletzten Runde gelang ihr dann im entscheidenden Duell gegen Turnierfavoritin Mareike Wastian ihre beste Turnierleistung, so dass sie sich mit 7/8 hochverdient den zweiten Platz und ihre erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft sicherte!
Fast hätten auch ihre Mannschaftskolleginnen aus der U14-Mannschaft in der U12w den Sprung nach Oberhof geschafft, doch unglücklicher Weise kam es in der letzten Runde zum direkten Duell zwischen Carolin Kublanov und Laura Möller. Während Carolin das Turnier sehr stark mit 3/3 begonnen hatte, im weiteren Verlauf jedoch durch 2 Niederlagen etwas zurückgefallen war, musste Laura eine unerwartete Auftaktniederlage hinnehmen, kämpfte sich danach jedoch mit tollen Vorstellungen und einem ganz wichtigen Sieg an ihrem 12. Geburtstag zurück in die Spitzengruppe.
»Leider« endete ihr direktes Schlussrunden-Duell mit einem Remis, so dass beide im Pulk der Verfolger von NRW-Meisterin Lisa-Marie Möller mit jeweils 4½/7 landeten. Dabei besaß Laura Möller leider einen halben Buchholzpunkt zu wenig und landete auf dem dritten Platz (der veröffentlichte Schlussstand ist hier inkorrekt), während Carolin Kublanov nach ihrer sehr überzeugenden ersten Turnierhälfte mit dem undankbaren fünften Platz zufrieden sein musste. Beide können jedoch auf ihr Turnier zurecht sehr stolz sein.
Die Spielerin der gesamten Meisterschaft war definitiv Amina Sherif, die zwar als DWZ-Beste und Titelverteidigerin in der U14w natürlich als Favoritin ins Turnier ging. Dennoch ist diese Bürde gerade bei Jugend-Turnieren häufig alles andere als leicht zu bewältigen. Gerade deshalb geriet Aminas Vorstellung noch beeindruckender, denn mit dem perfekten Ergebnis von 7/7 dominierte sie das Turnier und holte sich ihren dritten NRW-Meister-Titel in Folge. In dieser Form sollte sie bei ihrer vierten deutschen Meisterschaft im Mai auch ihre bisher beste Platzierung, den 7. Platz in der U12w aus dem Jahre 2011, noch verbessern können.
In Anbetracht dieser hervorragenden Vorstellungen unserer vier jungen Damen hatten es die Herren der Schöpfung nicht leicht, auf diesem Level mitzuhalten. Kevin Zolfagharian startete in der gut besetzten U16 gut mit 2/2, unterlag dann dem an Nummer 2 gesetzten Carsten Hecht, bevor er in einer wilden Partie gegen den Porzer Ramil Sabirov das Risiko übertrieb und noch eine Niederlage kassierte. Im Anschluss gelang ihm nur noch ein Sieg bei zwei Remisen, so dass er mit 4/7 etwas unter Wert auf dem 6. Platz einkam.
Die U18 stand in der ersten Turnierhälfte ganz im Zeichen von Daniel Reksten, der als Nummer Acht der Setzliste mehrere Favoriten düpierte und mit 3½/4 das Turnier überraschend anführte. Leider verlor er dann in der 5. Runde eine gute Stellung gegen den Bochumer Valerian Giraud und stand so nach 5 Runden punktgleich mit dem topgesetzten Jerome Neumair dar. Jerome erhielt in den ersten vier Runden drei Schwarz-Partien und versuchte dreimal vergeblich, gegen die von seinen Gegnern gewählte französische Abtauschvariante mehr als einen halben Zähler zu erringen. Doch ein Sieg an seinem 18. (!) Geburtstag führte ihn wieder an die Tabellenspitze heran.
Im direkten Duell unserer beiden Jugend-Bundesliga-Spitzenbretter behielt Jerome mit den weißen Steinen die Oberhand und ging als geteilter Tabellenführer in die Schlussrunde. Dort blieb er dem Muster der russischen Schachschule (mit Weiß gewinnen, mit Schwarz Remis) treu und teilte mit Giraud die Punkte. Nun hing die endgültige Platzierung von den anderen Partien ab, die aber vollständig in seinem Sinne verliefen, so dass sich Jerome mit 5/7 und der besten Buchholz-Wertung über den NRW-Meister-Titel freuen konnte. Daniel wurde für sein exzellentes Turnier mit dem vierten Platz belohnt und war damit der stärkste Spieler des jüngeren Jahrgangs.
Der gesamte Verein gratuliert unseren »glorreichen Sieben« für ihr hervorragendes Turnier und drückt Elizabeth, Amina und Jerome nun bei den vom 18.05.-26.05.2013 in Oberhof stattfindenden Deutschen Meisterschaften die Daumen. Ein besonderes Lob und Dankeschön sei an dieser Stelle auch den Jugendtrainern Thomas Michalczak und Joachim Görke ausgesprochen, die solche Erfolge mit ihrer hervorragenden Arbeit überhaupt erst ermöglichen.