Mit ein wenig Sorge hatte Mannschaftsführer Joachim Görke dem letzten Heimspiel seiner IV. Mannschaft in der Verbandsliga schon entgegen gesehen. Denn gegen die Reserve des PSV/Turm Duisburg fielen gleich vier Stammspieler aus und in der unglaublich ausgeglichenen Gruppe hätten im Falle einer Niederlage selbst mit 8:8 Punkten noch gewisse Abstiegssorgen bestanden. Am Ende des Tages stand seine Vierte nach der vielleicht besten Saisonleistung und einem hochverdienten 6:2-Sieg mit 10:6 Zählern auf dem zweiten Tabellenplatz und hat unter anderem dank der 100 %- Ausbeute der Ersatzspieler nun sogar plötzlich Aufstiegschancen!
Dabei hatte der Kampf gegen die Duisburger alles andere als verheißungsvoll begonnen: Ali Erkay verwechselte in seiner Aljechin-Verteidigung zwei Varianten und stand aus der Eröffnung heraus auf Verlust. Dennoch war nach knapp drei Stunden eine 3:1-Führung zu verzeichnen, da ausgerechnet die drei Ersatzspieler sich in glänzender Spiellaune präsentierten. Frank Borkott gelang ein königsindischer Angriff aus einem Guß, der sich schnell in einen vollen Zähler umwandelte. Vladislav Kublanov gewann in einem taktischen Scharmützel eine Figur und hatte im Anschluss auch keine Schwierigkeiten, gegen seinen 300 DWZ-Zähler stärkeren Kontrahenten den Sieg einzufahren. Schließlich war es wieder einmal Urgestein Ernst Müller vorbehalten, für leuchtende Augen bei seinen Teamkollegen zu sorgen. Der 83jährige Haudegen fuhr bei seinem zweiten Einsatz als Ersatzspieler auf Verbandsebene seinen zweiten souveränen vollen Punkt ein!
Damit war der Kampf frühzeitig entschieden, denn auch der Gegner von Dirk Schockenbäumer war nach einem Eröffnungsfehler in eine trostlose Stellung geraten, die Dirk positionell mustergültig zu einem weiteren vollen Zähler ausnutzte. In Anbetracht dieses sehr komfortablen Zwischenstands gaben sich Michael Pfeiffer und Joachim Görke frühzeitig mit Punkteteilungen zufrieden und sicherten so den Kampfgewinn ab.
Die letzte Partie war – fast schon traditionell – Ralph Blasek vorbehalten, der mit feiner Technik den Schlusspunkt zum 6:2-Sieg setzte, nachdem sich unsere IV. Mannschaft nun sogar Hoffnungen auf den Aufstieg machen darf. Der Tabellenführer aus Kamp-Lintfort geht zwar mit einem Zähler Vorsprung in den letzten Spieltag, trifft dort aber auf die SF Erkelenz, die sich selbst im Falle eines Sieges noch Aufstiegshoffnungen machen können. Falls Kamp-Lintfort nicht gewinnt, wäre unsere Vierte im Falle eines Sieges bei Angstgegner Moers tatsächlich trotz des schrecklichen Saisonstarts aufgestiegen.