Unser U16-Quartett hat in einem Nachholspiel der NRW-Meisterschaft trotz einer tollen Leistung eine große Überraschung gegen die SG Porz verpasst und musste sich unglücklich mit 7:9 (1½: 2½) geschlagen geben. Zwar musste der amtierende deutsche Meister auf zwei Stammspieler verzichten, ging aber dennoch an allen Brettern nominell favorisiert in die Begegnung.
Zudem wurde Amina Sherif, die als Weiße erstmalig eine neue Variante im Sizilianer ausprobierte, von der zweischneidigen Bauernraubvariante ihres Kontrahenten überrascht und musste von Beginn an um hinreichende Kompensation kämpfen. Auch an den anderen drei Brettern entwickelten sich sehr interessante Duelle, so dass der Kampf bis in die fünfte Spielstunde sehr ausgeglichen verlief.
Kurz vor der Zeitkontrolle musste sich Niklas Nink trotz einer guten Leistung zum 0:1 geschlagen geben, nachdem ihm im Endspiel noch einige Ungenauigkeiten unterlaufen waren. Doch Philipp Nguyen sorgte mit einer sehr starken Vorstellung mit den weißen Steinen für den Ausgleich. Die Partie des Matches spielten aber Ramil Sabirov und Kevin Zolfagharian am Spitzenbrett. Vor knapp 4 Wochen hatte der Porzer ein wildes Duell der beiden Taktiker bei der NRW-U16-Einzelmeisterschaft für sich entschieden, nach dem Kevin nicht mehr ins Turnier zurückgefunden und schließlich für ihn enttäuschend auf Rang 6 gelandet war. Nun sollte unbedingt die Revanche her und es wurde erneut eine unglaublich komplizierte Partie mit ständig wechselnden Material-Verhältnissen und zahlreichen Opfern, in der Kevin zwischenzeitlich einen Turm und eine Leichtfigur mehr besaß! Leider fand er nicht den optimalen Weg, um unter Rückgabe von etwas Material den gegnerischen Angriff gewinnbringend zu neutralisieren und übersah in beiderseitiger Zeitnot beim Übergang ins Endspiel einen taktischen Trick, wonach er tatsächlich mit Remis zufrieden sein musste.
In der Zwischenzeit hatte sich die Position von Amina allerdings so entwickelt, dass ein kaum noch haltbares Endspiel auf dem Brett war, bei dem sie schließlich trotz hartnäckigem Widerstand ihrem Kontrahenten Samuel Fieberg zum entscheidenden Sieg zu unserer 7:9 (1½: 2½)-Niederlage gratulieren musste. Doch trotz dieses sehr unglücklichen Resultats sollte das Team in den verbleibenden Kämpfen gute Chancen auf Platz 2 und das damit verbundene Ticket zur Deutschen Meisterschaft besitzen, wenn an diese Leistung angeknüpft werden kann.