Unser Mitglied Helmut Meckel hat beim diesjährigen Pfingst-Open beim Krefelder Schachklub Turm mit 4/7 nicht nur ein sattes DWZ-Plus von 51 Punkten erreichen, sondern auch den Ratingpreis in der Kategorie unter 1800 DWZ-Punkten gewinnen können. Er hat uns folgenden Turnierbericht zukommen lassen:
Der Schachklub Turm 1851 Krefeld ist Deutschlands viertältester. Anderssen, bekannt auch durch seine „unsterbliche Partie“ gegen Kieseritzki, wurde damals Ehrenpräsident des Vereins.
Vom 17.–20. Mai richtete der Verein sein 2. Pfingst-Open aus. Gespielt wurden 7 Runden Schweizer System, am 17.5. eine Partie, an den übrigen Tagen jeweils zwei Partien. Die Veranstaltung war mit über 120 Personen, darunter 1 GM, mehrere IMs und FMs, sehr gut besetzt. Da gehörte ich zu den eher schwächeren Spielern, aber ich freute mich auf die Herausforderung.
Der Schachklub Krefeld hat wie unser Verein ein eigenes Klubhaus. Dieses ist sehr schön am Botanischen Garten gelegen und auch wenn das Wetter nicht gerade schön war, gab es doch immer wieder sonnige Abschnitte und da konnte man es genießen, so eine schöne Umgebung zu haben.
Das Spielen in den Räumlichkeiten war sehr angenehm, die Organisation außerordentlich unaufdringlich, und es war kaum zu spüren, bis auf die Vielzahl der besetzten Schachbretter, an einer Großveranstaltung teilzunehmen. Dennoch war die Aufnahme durchaus persönlich, und ich hatte mehrere Gespräche mit Vertretern des Vereins, u.a. zur Geschichte des Schachklubs.
Auch mit dem Spielverlauf bin ich selber zufrieden. In den ersten drei Runden hatte ich mit Spielern mit einer TZW über 2000 nominell deutlich stärkere Gegner. Die erste Partie war Remis, die zweite gewann ich, weil mein Gegner einem ziemlich sicheren Remis ausweichen wollte, und in der dritten Runde hatte ich die Eröffnung sehr viel besser behandelt und einen Mehrbauern, wickelte dann aber falsch ab und verlor rasch. Das aber ist das Schöne beim Schweizer System, denn die Paarungen werden von den Spielergebnissen bestimmt und man braucht sich über ein aktuelles Ergebnis nicht lange zu ärgern. In der vierten Runde hatte ich das Glück, eine außerordentlich spannende Partie zu spielen. Als Schwarzer geriet ich in ein mir unbekanntes Eröffnungssystem meines Gegners und war bald einem heftigen Angriff ausgesetzt. Meine Verteidigung blieb aber genügend elastisch und nach turbulenten Verwicklungen endete die Partie schließlich mit einem Remis. In der fünften Runde spielte ich zu forsch und wurde von meinem erfahrenen Gegner prompt bestraft. Am letzten Spieltag hatte ich das Glück, nicht allzu starke Gegner zugelost zu erhalten und konnte beide Punkte holen. Damit hatte ich mit 4 Punkten mein persönliches Ziel, mindestens 50% zu erhalten, erreicht. Ich hatte auch noch das Glück, erster Preisträger der Spieler mit einer TZW unter 1800 zu werden.
Insgesamt war das Pfingst-Open anstrengend, aber sehr schön. Nur manchmal bedauerte ich, alleine hier aus Solingen zu sein, während ich viele Spieler sah, die sich sehr wohl fühlten innerhalb einer Clique ihres Vereins. Vielleicht kann dieser Bericht dazu anregen für ein späteres Schach-Open, dass auch Spieler unseres Vereins eine Clique bilden.