Mit einer 3:5-Niederlage im Abstiegskampf gegen den Düsseldorfer TuS Nord setzte unsere V. Mannschaft einen angemessenen Schlusspunkt unter eine mehr als durchwachsene Saison. Beide Mannschaften mussten gewinnen, um die Klasse zu halten. Den Solingern hätte auch ein Remis genügen können unter der Bedingung, dass der dritte potenzielle Abstiegskandidat DSK IV gegen den Aufsteiger Dinslaken II erwartungsgemäß verloren hätte; aber selbst diese Bedingung trat nicht ein.
Der Kampf begann allerdings recht positiv aus Solinger Sicht, als Volker Naupold die unkonventionelle Eröffnungsbehandlung seines Gegners zügig und konsequent mit einem Angriff auf die Königsstellung am Damenflügel bestrafte. Leider musste anschließend Mannschaftsführer Marius Fränzel ein weiteres Mal ein schlechteres Bauernendspiel verloren geben. In Führung gingen die Düsseldorfer dann durch einen Sieg an Brett 8, wo Anne Reksten, der für ihren Einsatz trotz schulischer Belastung auch an dieser Stelle gedankt sei, zwar einen Angriff gegen die Rochadestellung ihren 500 DWZ-Punkte stärkeren Gegners inszenierte, der sich aber präzise verteidigte, wonach ihre Stellung nicht zu halten war. Den Ausgleich stellte dann noch einmal Axel Scheffner her, dem es, wenn auch mit einiger Mühe, gelang, seinen Kontrahenten im Mittelspiel zu überspielen und einen Bauern entscheidend bis auf die 7. Reihe vorzutreiben.
Athanassios Vranidis spielte am 2. Brett eine extrem scharfe Partie, in der sich sein Gegenüber in beiderseitiger hochgradiger Zeitnot dafür entschied, Dauerschach zu geben. Zu diesem Zeitpunkt verwaltete aber Walter Ommer schon eine verlorene Stellung, nachdem sein spekulativer Königsangriff nicht durchgeschlagen war. Fabian Winkler hatte an Brett 5 einen Mehrbauern in einem Doppelturmendspiel, doch erwies sich der letztlich übrigbleibende Randbauer als nicht verwertbar.
So hing alles, wie schon öfter in der Saison, von der Partie Stephan Borcherts an Brett 1 ab. Stephan hatte mannschaftsdienlich ein frühes Remisangebot abgelehnt und war in einem schwerblütigen, unklaren Mittelspiel gelandet, in dem sein Gegner dann aufgrund seines einzigen Trumpfs, einem Freibauern auf der a-Linie, Gegenspiel zuließ. Diese Entscheidung erwies sich letztlich als richtig, denn Stephan, der versuchte den unbedingt erforderlichen Sieg zu erzwingen, ließ den Vormarsch des a-Bauern zu, konnte aber zugleich keinen Fehler seines Kontrahenten provozieren. Zum Schuss entschied nach knapp 6 Stunden Spielzeit ein taktischer Trick, der die Umwandlung des Bauern unter Hergabe einen Turms erzwang und die 3:5-Niederlage besiegelte. Es sollte betont werden, dass Stephan in dieser Saison in jeder Runde kompromisslos für die Mannschaft gespielt und dabei zahlreiche halbe Punkte geopfert hat, die seiner DWZ gut getan hätten.
Die V. Mannschaft steigt nun in die 1. Bezirksliga ab, wo in der nächsten Saison aus dem Bestand der V. und VI. eine schlagkräftige Truppe geschmiedet werden muss, deren Ziel der sofortige Wiederaufstieg ist.