Mit einem souveränen 22:10-(7:1)-Auswärtssieg beim Aufsteiger Turm Raesfeld/Erle hat sich unser U20-Team nach dem ersten Spieltag an die Spitze der Jugend-Bundesliga gesetzt. Gegen das sehr junge Team aus dem Münsterland, das sich hauptsächlich aus den Spielern rekrutiert, gegen die wir uns in Juli durch ein 8:8 im Stichkampf den Nachrücker-Platz zur Deutschen U16-Mannschaftsmeisterschaft sichern konnten, waren wir nominell klar favorisiert, was aber gerade im Jugendbereich häufig nicht so einfach umzusetzen ist. Doch dank einer geschlossenen und sehr konzentrierten Mannschaftsleistung wurde es letztlich doch eine recht klare Angelegenheit.
Nach etwas mehr als 3 Stunden erzielte Jan Hobusch die Führung, nachdem er bereits in der Eröffnung mit Schwarz seinem Kontrahenten einen Bauern abnehmen und danach unter Vermeidung jeglicher Komplikationen ein gewonnenes Endspiel erreicht hatte. Fast parallel verlief die Partie bei Daniel Reksten, der ebenfalls Caro-Kann auf dem Brett hatte. In einem ausgeglichenem Schwerfiguren-Mittelspiel setzte er seinen Gegner immer stärker unter Druck, bis auch hier dank Materialgewinn der Übergang in ein gewonnenes Endspiel gelang.
Kevin Zolfgaharian stand aus einer Italienischen Eröffnung heraus stets etwas besser, bevor ein Figureneinsteller seines Gegners die Partie abrupt beendete. Ungewöhnliche Stellungsbilder gab es bei Jan Porstmann zu bewundern, der in einem Sizilianer mit Schwarz lang rochierte hatte, um am Königsflügel einen hübschen Königsangriff erfolgreich zu vollenden. Phillip Nguyen zeigte eine überzeugende spanische Positionspartie und löste auch das technische Endspiel mit Turm, Läufer und h- Bauer gegen Turm und h-Bauer souverän.
Die vielleicht beste Partie des Tages gelang Spitzenbrett Jerome Neumair, der in einem Nimzo-Inder stets einigen Raumvorteil aufwies, bevor er in beiderseitiger Zeitnot mit einem hübschen Turmopfer taktisch die Entscheidung herbeiführte. Amina Sherif behielt in einem weiteren Spanier die Partie stets unter Kontrolle und nutzte dann im Endspiel die Ungenauigkeiten ihres Kontrahenten souverän aus.
Somit war Malik Sherif am Ende der einzige Solinger Unglücksrabe des Tages: in einem Sizilianer zeigte er eine gute Leistung, bis sich die Stellung öffnete und er in den taktischen Verwicklungen den falschen Plan wählte. Doch auch seine Laune hellte sich bald in Anbetracht des äußerst gelungenen Saisonstarts wieder auf.
Die nächste Runde steht erst am 01. Dezember auf dem Programm, wo wir in Paderborn den knappen Sieg des Vorjahres gerne wiederholen möchten.
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