In der vorgezogenen Begegnung der 2. Runde der 1. Bezirksliga konnte unsere VI. Mannschaft gegen die Gäste vom OTV nur ein 4:4 erreichen, wobei es seltsamer Weise an den ersten vier Brettern nur Weiß-, an den letzten nur Schwarz-Siege gab. Dabei kam uns zugute, dass die Ohligser nur mit sieben Spielern angetreten waren und Philipp Nguyen mit einem kampflosen Punkt sofort wieder nach Hause gehen konnte.
Allerdings ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten: Marius Fränzel hatte einen schwarzen Vormittag und musste nach nur 1 Stunde und 12 Zügen bereits die Hand über das Brett reichen, da er in einer scharfen Variante des Göring-Gambits eine entscheidende taktische Wendung übersehen hatte. Als nächstes gingen die Ohligser in Führung, da Ernst Müller gegen die solide Spielführung seines Kontrahenten kein Rezept gefunden und langsam aber sicher die Kontrolle über seine Stellung eingebüßt hatte. Den erneuten Ausgleich stellte Helmut Meckel an Brett 2 her, der in seiner gewohnt unorthodoxen Spielweise seinen Gegner beim Übergang ins Endspiel überspielt hatte.
Allerdings gingen die Ohligser nur Minuten später wieder in Führung, als sich Friedel Skiber in einer komplizierten Mittelspielstellung verrechnete und durch eine Bauerngabel entscheidend Material verlor. Den erneuten Ausgleich lieferte an Brett 5 Dmitri Iov, der mit seinen Bauern am Königsflügel zu optimistisch vorgeprescht war, dabei aber die eigene Königssicherheit vernachlässigt hatte. Doch behielt er trotz eigener Zeitnot den Überblick, konnte durch ein Zwischenschach einen Springer gewinnen und anschließend alle Angriffsversuche seines Gegners parieren. Den Punkt zum 4:3 für uns lieferte dann Ersatzmann Vladislav Kublanov, dem für sein kurzfristiges Einspringen nochmals gedankt sei, als sein Gegner in einem remislichen Endspiel mit Turm und einem Bauern gegen Läufer und zwei Bauern daneben griff und seinen Turm einstellte.
So hing der Ausgang des Kampfes von der Partie von Philipp Andrä an Brett 1 ab. Der war mit Schwarz in passiver Stellung zur Verteidigung gegen einen kräftig geführten Rocheadeangriff am Königsflügel verurteilt, wobei er seine Aufgabe lange Zeit und auch in Zeitnot souverän meisterte, schließlich aber doch eine entscheidende Schwächung der Königsstellung zuließ und konsequent ausgespielt wurde. Alles in allem kann die VI. mit dem Unentschieden zufrieden sein, wenn auch mit etwas mehr Glück mehr drin gewesen wäre.