Bei den vom 07.–16.10.2013 im südafrikanischen Port Elizabeth ausgetragenen Afrika-Jugend-Meisterschaften gelang Amina Sherif der bisher größte Erfolg ihrer Schach-Karriere. In der Altersklasse U14 der Mädchen holte sie mit 7½/9 den zweiten Platz und verpasste den Kontinentalmeistertitel nur aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegen die punktgleiche Turniersiegerin WIM Charlize Van Zyl (Südafrika).
Den ersten Grundstein zu diesem tollen Resultat hatte Amina, deren Vater aus Ägypten kommt, bereits im Sommer gelegt. Sie gab dem Werben des ägyptischen Schachverbandes nach und entschied sich, zukünftig international für die stärkste afrikanische Schachnation zu starten. Ursprünglich hätte ihr erster Einsatz ein echtes Heimspiel werden sollen, denn die Afrika-Jugend-Meisterschaften waren für Ende August in Kairo geplant, mussten dann aber aufgrund der politischen Situation abgesagt werden. Bei der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz sprangen die Südafrikaner ein, die nicht nur exzellentes Wetter zu bieten hatten, sondern auch eine perfekte Organisation einschließlich hervorragender Hotels für die Teilnehmer auf die Beine stellten.
Einziger Nachteil war die große Entfernung, die viele andere afrikanische Schach-Nationen von einer Teilnahme aus Kostengründen Abstand nehmen ließen. So waren in der Altersklasse U14w leider nur 12 Teilnehmer am Start, die dennoch die ursprünglich geplanten 9 Runden Schweizer System absolvierten. Bereits die erste Runde brachte eine große Überraschung: die Topfavoritin WIM Charlize Van Zyl unterlag ihrer Landsfrau Nina Gardiner, wodurch sich die an Position 2 gesetzte Amina frühzeitig an die Spitze setzen konnte. Nach vier Runden lag sie mit 3½ Zählern in Front, bevor es zur letztlich entscheidenden Partie der beiden Favoritinnen kam, in dem Amina trotz guter Leistung etwas unglücklich den Kürzeren zog.
In der zweiten Turnierhälfte gab Van Zyl zwar noch ein Remis ab, doch es reichte, um sich punktgleich mit Amina mit jeweils 7½/9 den Titel zu sichern. Auch wenn der ganz große Triumph Amina diesmal (noch) verwehrt blieb, so darf sie auf ihre Silbermedaille mehr als stolz sein. Als besonderen Bonus bringt sie neben zahlreichen wundervollen Erinnerungen an herrliche Tage in Port Elizabeth auch noch etwas Besonderes im Gepäck mit:
Für ihren zweiten Platz wurde ihr der FIDE-Titel der weiblichen Meister-Kandidatin (WCM) verliehen! Die gesamte Schachgesellschaft gratuliert herzlich!