Bei der 6. Runde der Solinger Stadtmeisterschaften gaben die Zuschauer an den Einzeltischen voll auf ihre Kosten. Zwar mündete das Spitzenduell zwischen Dirk Schockenbäumer und Oliver Kniest in einem geschlossenen Spanier relativ schnell in einem Remis, nachdem sich zunächst Olli und wenig später Dirk eine Ungenauigkeit erlaubt hatten. Dafür wurden an den anderen Brettern faszinierende und dramatische Duelle geboten:
Am zweiten Tisch spielte Peter Große-Hering eine völlige Gewinnstellung gegen Joachim Görke heraus, bevor ihn ein völliger Blackout einzügig die Dame einstellen und alle seine vorherigen Bemühungen zerstören ließ. Vor allem kostete ihn dieser tragische Fehler ein echtes Endspiel um den Titel, das Görke und Kniest mit jeweils 5/6 in der Schlussrunde austragen werden.
Denn Heiko Kesseler konnte seine Chancen auf diese Punktzahl nicht nutzen. Er opferte sehr unternehmungslustig eine Qualität gegen Athanassios Vranidis, konnte jedoch dafür keinen hinreichenden Angriff generieren und musste sich schließlich geschlagen geben. Spektakuläres Schach bot auch das Duell der beiden aktuell wohl größten Talente im Solinger Schach zwischen Kevin Zolfagharian und Jan Hobusch. Aus einer ruhigen Caro-Kann-Verteidigung entstand schließlich eine völlig irrationale Position, in der beide auf Angriff spielten und aus der schließlich Hobusch siegreich hervorging.
Hinter den beiden Führenden Görke und Kniest lauern mit jeweils 4½ Zählern Dirk Schockenbäumer, Athanassios Vranidis und Jan Hobusch, so dass noch fünf Spieler zumindest theoretische Chancen auf den Titel haben und eine sehr spannende Schlussrunde am 13.12. garantiert sein dürfte.