Beim bergischen Lokal-Derby gegen ESG II hat sich unsere IV. Mannschaft nach einem spannenden Kampf über die volle Spielzeit letztlich leistungsgerecht 4:4 getrennt. Damit sicherte das Team von Joachim Görke in einem von sehr vielen Fehlern geprägten Kampf einen weiteren wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Lediglich die erste beendete Partie nahm einen normalen Verlauf: allerdings trennte sich Dirk Schockenbäumer von seinem Kontrahenten auch bereits wenige Züge nach Verlassen der Theoriepfade Remis. Dagegen hatte Seva Bashylin eine gegnerische Friedensofferte gewohnt unternehmungslustig abgelehnt, doch nur wenige Züge später unterlief ihm ein fatales Manöver, das seine Dame so unglücklich einsperrte, dass Seva spätere entscheidende Materialverluste nicht vermeiden konnte. Dieses Mißgeschick wurde allerdings am Brett von Daniel Reksten kompensiert. Dessen Gegner wollte in einer Abtauschzugfolge ein Damen-Zwischenschach einstreuen, welches Daniel jedoch einfach mit einem Dazwischenziehen seiner Dame kontern konnte, durch das die schwarze Dame nun auch angegriffen war. Dies bedeutete gleichzeitig Figurenverlust, da Daniel im Falle des Damenabtauschs mit seiner temporären Mehrfigur wiedernehmen und diese dadurch retten konnte.
Auch Joachim Görke kam eher zu einem glücklichen vollen Zähler. Mit Schwarz hatte er in einer Tarrasch-Verteidigung nicht vollständig ausgleichen können und stand bis in die Zeitnotphase unter Druck, wo er die Zeitknappheit seines Kontrahenten zu einem taktischen Trick nutzen konnte, der das Blatt vollständig wendete. Postwendend fiel jedoch der erneute Ausgleich, da auf unserer Seite Jan Porstmann in einem scharfen Najdorf-Sizilianer wieder einmal frühzeitig in große Zeitnot geraten war und schließlich in der komplexen Stellung mit heterogenen Rochaden nicht die besten Züge fand.
Danach sorgte Anton Hannewald wieder für die Führung, nachdem er durch ein weiteres taktisches Versehen dieses Kampfes zunächst eine Qualität für einen Bauern gewonnen hatte, was er dann mittels seiner beiden sehr aktiven Türme im Endspiel zu einem vollen Zähler ummünzen konnte. Bei Michael Pfeiffer hätte es fast eine Kopie seiner Partie aus der Vorwoche gegeben. Erneut musste er mit Schwarz gegen eine Dame antreten, geriet nach einem frühen Fehler in eine schlechtere Stellung, die ihn diesmal sogar eine Qualität kostete. Doch wie vor einer Woche kämpfte er sich in die Partie zurück und hatte nach einem Fehler von Andrea Schmidt im Endspiel mit Mehrbauern sogar Gewinnchancen, die er jedoch diesmal nicht nutzen konnte.
Somit musste Michael Podder beim Stande von 3:4 gegen Ali Erkay alles riskieren und setzte aus einer lange Zeit schwerblütigen positionellen Stellung schließlich alles auf die Karte Angriff. Dieser wäre diesmal vermutlich am besten mit einer passiven Verteidigung zu parieren gewesen, doch Ali wählte stattdessen einen Gegenangriff am anderen Flügel, der sich schließlich als etwas zu langsam erwies. Damit war nach nahezu 6 Stunden Spielzeit das wohl leistungsgerechte 4:4 perfekt und die Vierte besitzt vor dem letzten Saisondrittel mit aktuell 5:7 Punkten sehr gute Aussichten auf den Klassenerhalt.