Trotz einer abschließenden 3:5-Niederlage gegen die Gäste der ESG 1851 III konnte sich unsere VI. Mannschaft über den Klassenerhalt in der 1. Bezirksliga freuen. Durch die seltene Lage, dass es in dieser Saison im SBBL gleich drei Absteiger pro Gruppe gibt, war die VI. vor dem letzten Spieltag auch auf Platz 5 mit 7 Mannschaftspunkte nicht vor dem Abstieg sicher. Durch ein Remis in der letzten Runde hätte die Mannschaft aus eigener Kraft den Klassenerhalt erreichen können. Jedoch erwiesen sich die Elberfelder, wie zu erwarten war, als ein zu schwerer Gegner. So hatte die VI. Glück, dass keine der ungünstigen, wenn auch unwahrscheinlichen Konstellationen eintrat, die für sie den Abstieg bedeutet hätten.
Bereits nach knapp zwei Stunden und nur 16 Zügen musste leider Niklas Nink die Hand übers Brett reichen, da er sich in einer scharfen Variante verrechnet und mit seiner Dame einen vergifteten Bauern auf b2 geschlagen hatte, die er anschließend nur unter massiven Opfern noch hätte retten können. Ebenfalls verrechnet hatte sich Marius Fränzel, dem der Tausch eines Turms gegen zwei Leichtfiguren und eine deutlich aktivere Stellung nicht genügte, sondern der eine Leichtfigur gewinnen wollte. Er übersah dabei ein Zwischenschach und landete in einer Stellung, in der sein verbleibender Mehrbauer aufgrund ungleichfarbiger Läufer nichts wert war. Den Ausgleich stellte dann Rainer Falge wieder her, der seinen Gegner aus einem geschlossenen Sizilianer heraus schlicht überspielt hatte. Und ein typischer Sieg von Helmut Meckel brachte uns sogar kurzzeitig in Führung: Er hatte mit seinem geliebten Orang-Utan eröffnet, im Mittelspiel die gegnerische Königsstellung geschwächt und dies anschließend konsequent zum entscheidenden Materialgewinn genutzt.
Von da an lief es aber gegen uns: Friedel Skiber war aus der Eröffnung heraus in eine ausgeglichene Stellung gekommen, verlor aber peu à peu die Kontrolle bis der Verlust kurz vor der Zeitkontrolle unabwendbar wurde. Noch ärger traf es Jürgen Ferger, der schon eine Qualität gewonnen hatte, doch dann nicht den richtigen Weg fand, diesen Vorteil umzusetzen, ja seine Partie am Ende sogar noch verlor. Amina Sherif hatte mit Schwarz am 1. Brett vollen Ausgleich erreicht und wollte eigentlich Remis machen, spielte aber mannschaftsdienlich weiter, da zu diesem Zeitpunkt noch ein 4:4 möglich war. Doch ließ sich aus dem zuletzt erreichten Turmendspiel auch beim besten Willen nicht mehr als ein halber Punkt herausholen. In der längsten Partie des Kampfes schließlich erlebte Philipp Nguyen Höhen und Tiefen: Nachdem er lange Zeit eine ausgeglichen oder sogar leicht bessere Stellung auf dem Brett hatte, erlaubte er einen taktischen Einschlag, der seinen König in massive Gefahr brachte. Doch fand sein Kontrahent gleich bei zwei Gelegenheiten den Mattweg nicht und machte sich seine Sache unnötig schwer. Am Ende fand Philipp beinahe noch ein studienhaftes Remis, verpasste allerdings auch selbst den richtigen Weg und musste so am Ende unglücklich, wenn auch nicht ganz unverdient den Punkt zur 3:5-Niederlage abgeben.