Am ersten Tag der Zwischenrunde des NRW-Viererpokals, die an diesem Wochenende in Godesberg ausgetragen wird, kam unser Quartett zu einem souveränen, wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen 3½:½-Erfolg gegen den frisch gebackenen Aufsteiger in die NRW-Oberliga, den SV Würselen. Damit qualifizierte sich die Mannschaft für das Viertelfinale am Sonntag gegen die Gastgeber, die sich dank der besseren Berliner Wertung mit 2:2 gegen den SVG Plettenberg durchsetzte.
Die Zwischenrundegruppe des NRW-Pokals in Godesberg war vermutlich die am besten besetzte der vier Gruppen: der Gastgeber Godesberger SK spielt in der 2. Bundesliga, während die Mannschaften von Würselen und Plettenberg in dieser Saison in der NRW-Klassen-Gruppe unserer III. Mannschaft als Aufsteiger den direkten Durchmarsch in die Oberliga NRW schafften. Die traditionell erst unmittelbar vor Spielbeginn durchgeführte Auslosung ergab für uns ein »Heimspiel« gegen den SV Würselen.
Drei unserer Akteure waren bei der sehr unglücklichen Niederlage zum Auftakt dieser Saison in der Mannschaftsmeisterschaft dabei und wollten sich gerne revanchieren. Beide Teams traten mit einem IM und einem FM an, so dass ein ausgeglichenes Duell zu erwarten war, in dem wir nominell leicht favorisiert waren. Die Begegnung am Spitzenbrett schlug keine großen Wellen: Jörg Wegerle glich mit Schwarz in einer katalanischen Reti-Struktur gegen IM Ekrem Cekro aus, so dass in einem ausgeglichenen Mittelspiel bald Frieden geschlossen wurde.
An den anderen Brettern erreichte Jan Hobusch mit den weißen Steinen frühzeitig Eröffnungsvorteil, der ihm im Mittelspiel einen Mehrbauern einbrachte. So war der etwas glückliche Sieg von Oliver Kniest am zweiten Brett kurz vor der Zeitkontrolle praktisch mit der Entscheidung des Kampfes gleichzusetzen. Er hatte als Weißer seinen ursprünglichen Eröffnungsvorteil wieder verspielt und in einer Benoni-Struktur das typische taktisch betonte Gegenspiel für Schwarz zugelassen. Doch gerade als sich FM Goossens erstmals keine Sorgen um seine Stellung zu machen brauchte, griff er taktisch daneben, so dass Olli bald die entscheidende Überhand gewann.
Den Siegtreffer besorgte dann in einer sehr spektakulären Partie Andreas Peschel, der in einer Igel-Struktur mit Schwarz gegen seinen sehr aggressiv attackierenden Gegner den typischen Gegenschlag d5 entkorkte, obwohl sein Bauer nicht gedeckt war und von drei weißen Figuren geschlagen werden konnte! Es entstand eine sehr zweischneidige Position, in der Andreas schließlich durch diverse Figurenabtäusche den weißen Druck bändigen konnte und mit einem Mehrbauer im Endspiel verblieb, den er sauber in einen vollen Zähler umwandelte.
Den letzten vollen Zähler zum Endstand von 3½:½ erzielte dann Jan Hobusch, der mit einer blitzsauberen Positionspartie unsere wohl beste Leistung des Tages zeigte, so dass sein Kontrahent nach etwas über vier Stunden den Widerstand in einem hoffnungslosen Endspiel einstellte. Mit diesem Erfolg haben wir das Finale der Zwischenrunde erreicht, was dem Viertelfinale im gesamten NRW-Pokal entspricht.