In den letzten 12 Monaten war Sandipan Chanda hauptsächlich als Sekundant von Viswanathan Anand beschäftigt und daher kaum in der Turnierarena zu finden. Insofern stellte für ihn die Teilnahme am traditionsreichen spanischen Open in Benasque, das vom 04.-12.07.2014 bereits zum 34. Mal ausgetragen wurde, eine Art Comeback dar. Im großen Feld der 413 Spielern, darunter 38 GM, war Sandipan an Position 8 gesetzt und spielte ein starkes Turnier. Er blieb ungeschlagen und erreichte mit einem Schlussrundensieg gegen den Israeli Dan Zoler (2513) den geteilten 1.-7. Rang mit 7½/9, der ihm ein Preisgeld von knapp 2.000 Euro und 11 Elo-Punkte einbrachte.
Danach reiste Sandipan unmittelbar nach Warschau weiter, um dort – ebenso wie Markus Ragger – vom 14.-20.07.2014 beim starken Metlife-Open in Warschau teilzunehmen. In der polnischen Hauptstadt war im A-Open ein sehr starkes Feld von 84 Spielern mit Elo über 2150, darunter 25 GM mit einer Wertung über 2550, vertreten.
Markus spielte in der Vorbereitung auf die Schach-Olympiade ein sehr solides Turnier und blieb mit 6/9 ungeschlagen. Sein Highlight war sicherlich der Schwarz-Sieg gegen den topgesetzten Alexander Areshchenko (2701), den er auf seiner Homepage kommentiert hat. Dennoch erzielte er leider einen halben Zähler zuwenig, um in den Top Ten zu landen und ein großes Stück vom Preisfonds abzukommen, auch wenn er mit 5 gewonnenen Elo-Punkten auf Rang 13 durchaus zufrieden sein konnte.
Ähnlich erging es Sandipan, der in der 8. Runde in einer vorentscheidenden Partie gegen das Spitzenbrett der SF Berlin, Hrant Melkumyan (2647) seine einzige Niederlage hinnehmen musste und am Ende mit 6/9 auf dem 10. Platz einkam, aber mit 10 gewonnenen Elo-Punkten seinen Aufwärtstrend fortsetzte.
Parallel war Predrag Nikolic vom 11.-20.07.2014 bei der achten Auflage des Opens im niederländischen Leiden aktiv, das er bereits einmal gewinnen konnte. Auch in diesem Jahr gehörte er als Topgesetzter der 78 Teilnehmer (6 GM, 9 IM) wieder zu den Favoriten, musste aber in der 6. Runde eine seiner ganz seltenen Weiß-Niederlagen gegen den Inder Das Arghyadip (2439) hinnehmen, der dies als Initialzündung für seinen späteren Turniersieg mit 7/9 nutzte. Unser Routinier kämpfte sich mit einem guten Finish wieder heran und landete mit einem halben Zähler Rückstand auf dem 3. Platz im Rahmen seiner Elo-Erwartung.