Einen besonders erfolgreichen Sommer hatte Erwin L’Ami im vergangenen Jahr erlebt, als ihm nach einer mißglückten niederländischen Einzelmeisterschaft ein äußerst seltener Hattrick mit drei Turniersiegen in Dieren, Vlissingen und Haarlem gelang. Im Vorfeld der Schach-Olympiade stand auch in diesem Juli für Erwin vom 05.-13.07.2014 zunächst einmal die niederländische Einzelmeisterschaft in Amsterdam auf dem Programm. In einem sehr ausgeglichenen Achter-Feld konnte er sich als Nummer Drei der Setzliste durchaus Hoffnungen auf den Titel machen, doch bereits der Auftakt mißlang, als er gegen Wouter Spoelman (2571) mit Schwarz unterlag.
Nach vier Remisen unterlag er in der Vorschlussrunde dem späteren Titelträger Loek van Wely (2658) nach einer Eröffnungskatastrophe in nur 14 Zügen und musste nach einer weiteren Niederlage gegen Sergej Tiviakov (2653) schließlich mit 2/7 enttäuscht und mit der ungewohnten roten Laterne die Heimreise antreten.
Nach knapp einer Woche Pause versuchte L’Ami dann vom 22.-31.07.2014 bei der offenen niederländischen Meisterschaft in Dieren seinen dortigen Titel zu verteidigen, wo er unter 58 Spielern in der Meistergruppe (6 GM, 8 IM) als Topgesetzter ins Turnier ging. Nach drei Auftaktsiegen kam jedoch Sand ins Getriebe und es folgten vier Unentschieden, bevor er in der achten Runde in einer dramatischen Partie nach zwischenzeitlicher Gewinnstellung gegen den Mülheimer Daniel Hausrath (2526) unterlag. So kam er am Ende mit 5½/9 nur auf den 10. Platz und wird nach diesen verpatzten Generalproben bei der Olympiade versuchen müssen, sich einige seiner im Juli fast 40 verlorenen Elo-Punkte zurückzuholen.