Mit einem schmerzhaften 1:7 musste sich unsere aus Spielern der V. und VI. Mannschaft der Vorsaison neu formierte V. Mannschaft von der III. der ESG 1851 abfertigen lassen. Dabei waren die Elberfelder zwar an einigen Brettern leicht favorisiert, doch war die Höhe der Niederlage sicherlich unnötig.
Es begann mit einem Kurzremis von Mannschaftsführer Marius Fränzel, dessen Gegner ihn mit dem Königsgambit überraschen wollte, aber feststellen musste, dass Marius mit dem Falkbeer-Gegengambit eine durchaus ernst zu nehmende Antwort parat hatte. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, konnte Marius den geopferten Bauern zurückgewinnen, und die beiden Kontrahenten einigten sich bereits am Ausgang der Eröffnung auf ein Remis. Weniger Glück hatte Kurt Rist am 8. Brett, der bei einem Angriff auf die Rochadestellung seines Gegners komplett den Faden verlor und kurz nacheinander beide Läufer einstellte und aufgab. Auch Rainer Falge an Brett 7 fehlte die Fortune: Gerade als er glaubte, den in der Eröffnung eingestellten Bauern zurückgewonnen zu haben, wies ihm sein Kontrahent einen kapitalen Rechenfehler nach, der eine Leichtfigur und damit zugleich auch die Partie kostete. Und auch Helmut Meckel musste nach einer wilden Partie aus seiner geliebten Orang-Utan-Eröffnung heraus, in der lange Zeit ein Gleichgewicht des gegenseitigen Erschreckens geherrscht hatte, nach einem einzigen nicht ganz optimalen Zug zusehen, wie sich die gegnerischen Figuren zu einem unabwendbaren Mattbild formierten. Es folgten nahezu zeitgleich zwei Partieenden: An Brett 5 das zweite Remis durch Volker Naupold, der zuvor bereits ein Remisangebot mannschaftsdienlich abgelehnt hatte, dessen Partie, die aus einem c3-Sizilianer in ein eher französisches Stellungsbild überging, aber nie wirklich aus dem Gleichgewicht geraten war; und die Aufgabe von Wolfgang Zimdars, dessen Gegner gegen einen Katalanischen Aufbau dauerhaft Druckspiel gegen Wolfgangs b-Bauern entwickelt hatte, das letztendlich auch zum Gewinn führte.
Und auch aus den letzten beiden Partien sollte sich aus Solinger Sicht nichts mehr Anrechenbares ergeben: Jürgen Ferger hatte gegen eine Nimzoindische Verteidigung spekulativ auf h7 einen Läufer geopfert, verpasste dann aber mehrere schwierige Remisvarianten und wurde endlich klassisch ausgekontert. Und Markus Mentzel, dessen Partie lange Zeit so aussah, als würde sie den dritten halben Punkt liefern, stellte leider unglücklich einen Bauern ein und konnte das resultierende Endspiel gegen seinen routiniert und rasch agierenden Gegner nicht halten.
Es steht zu hoffen, dass die V. im Laufe der Saison etwas glücklicher agiert als heute.