Mit einem glanzlosen, aber ungefährdeten 5½:2½-Erfolg kehrte die III. Mannschaft nach der weitesten Auswärtsreise in der Regionalliga vom Gastspiel bei Turm Kleve zurück. Die spielerische Leistung bot sicher noch einiges Verbesserungs-Potential, aber auf der anderen Seite war erfreulich, dass bei der geschlossenen Mannschaftsleistung keine Partie verloren ging.
Der Termin am langen Wochenende und zu Herbstferienbeginn führte bei uns zu einer wahren Absagenflut, so dass die Mannschaft erst am Freitag vollständig war. Auf diesem Wege sei daher besonders den beiden kurzfristig eingesprungenen Ersatzspieler Dr. Fränzel und Dr. Boschek für ihre Einsatzbereitschaft ganz herzlich gedankt. Die Gastgeber konnten dagegen fast auf ihre Optimalbesetzung zurückgreifen. Da sie vor der Saison jedoch einen radikalen Personalschnitt vollzogen haben und nach zahlreichen Abgängen nominell zu den Abstiegskandidaten der Regionalliga zählen, waren wir trotz der Personalprobleme klar favorisiert.
Eine schöne Angriffspartie von Martin Auer sorgte nach knapp zwei Stunden für die Führung und ein wenig Sicherheit. Diese war auch notwendig, denn Oliver Kniest hatte mit Weiß die Eröffnung völlig verpatzt und war froh, im Mittelspiel mit einer dreimaligen Stellungswiederholung das Remis forcieren zu können. Wenig aufregendes tat sich auch in den Partien von Alexander Hobusch und Jan Hobusch, die beide gegen die mit Weiß sehr solide agierenden Klever zwar recht schnell ausgleichen konnten, aber niemals die Chance auf Vorteil besaßen. Insbesondere Jan musste noch einige genaue Züge finden, bis das Remis auch hier unterschriftsreif war. Ebenfalls zufrieden konnte Dr. Marius Fränzel mit der Punkteteilung sein, nachdem ihm sein ursprünglicher positioneller Vorteil entglitten war, sein Gegner jedoch bei knapper Bedenkzeit darauf verzichtete, mit seinem Läuferpaar zumindest noch ein paar Gewinnversuche zu unternehmen.
Dies wäre im Sinne des Mannschaftsergebnisses wohl zwingend notwendig gewesen, da wir in den verbleibenden drei Partien »am Drücker« waren. Andreas Peschel hatte mit Schwarz in einem ausgeglichenen Mittelspiel ein zweischneidiges Figurenopfer angeboten, das sein Gegner jedoch nicht annahm. So mündete die Position in ein Leichtfigurendendspiel, in dem Andreas dank seines Läufers gegen den gegnerischen Springer leichte Vorteile aufwies. Schließlich gelang es ihm, einen entfernten Freibauern zu bilden, der sowohl den weißen König als auch Springer so mit Verteidigungsaufgaben eindeckte, dass Andreas’ König gewinnbringend in die weiße Stellung eindringen und die Führung dadurch auf 4:2 ausbauen konnte. So konnte Dr. Hans-Joachim Boschek guten Gewissens seine Partie Remis geben. Er hatte zunächst einen Minusbauern gehabt, dann jedoch durch einen taktischen Trick die gegnerische Dame für Turm und zwei Bauern gewonnen. Allerdings gelang es ihm nicht, die Aktivierung der gegnerischen Figuren zu unterbinden, so dass er sich stets auch um ein mögliches weiteres Vorrücken der weißen Freibauern kümmern musste. Folglich verzichtete er mit Blick auf den Gesamtstand auf jedes weitere Risiko und sicherte mit einem Dauerschach den Mannschaftssieg ab.
Den Schlussakkord lieferte dann Kevin Zolfagharian, der in der wohl spektakulärsten Partie des Tages gegen die gegnerische Aljechin-Verteidigung wieder gewohnt kompromißlos mit temporären Figurenopfer angegriffen hatte. Zwar schlug der Angriff diesmal nicht durch, aber er erreichte ein Turmendspiel mit Mehrbauern, das dank seines aktiven Königs letztlich keine großen technischen Schwierigkeiten bereitete, so dass das 5½:2½ perfekt war.
Die Dritte ist damit wie erhofft mit 4:0 Punkten gestartet und möchte ihre weiße Weste bei ihrem durch zwei Verlegungen entstandenen »Doppelspieltag« am 23. und 30.11. gerne bewahren.