Mit einem hart umkämpften 3½:2½-Erfolg gegen die sächsische Mannschaft von TuS Coswig hat unsere U20 ihren zweiten Sieg bei der Deutschen Jugend-Vereins-Meisterschaft in Naumburg eingefahren. Ebenfalls bei 4:2 Mannschaftspunkten steht in Regensburg die U14w, die beim 2:2 gegen die höher eingeschätzte Mannschaft des SF Sasbach erneut positiv überraschte.
Gegen den Dritten der Sachsenliga, TuS Coswig, ging unsere U20 als leichter Favorit in den Kampf, doch frühzeitig wurde deutlich, dass es deutlich ausgeglichener als in den ersten beiden Runden der Meisterschaft zugehen würde. Jan Porstmann geriet mit Schwarz in einer 6.Lg5-Najdorf-Hauptvariante gegen Anne Pührer (1584) sowohl auf dem Brett als auch auf der Uhr in die Defensive und konnte die entsprechenden Probleme nicht mehr lösen. Ungefähr gleichzeitig trennte sich Philipp Andrä in einer ausgeglichenen Mittelspiel-Stellung nach einem ruhigen Italiener von Ludwig Zschuppe (1663) bei noch vollem Brett Remis.
Auch an den anderen Brettern gaben die Positionen zu keinem ausgeprägten Optimismus Anlass. Richtig heikel wurde die Situation, als Kevin Zolfagharian in einer sehr komplizierten Najdorf-Position, in der seine schlechte Figurenkoordination den Vorteil seiner Mehrqualität relativierte, kurz vor der Zeitkontrolle daneben griff und in einem Endspiel landete, dass er mit seinen beiden nicht verbundenen Türmen gegen die schwarze Dame nicht halten konnte. Glücklicherweise war es Jerome Neumair parallel gelungen, in einem minimal besseren Turm- und Leichtfigurenendspiel entscheidend mit seinem König in die Stellung von Utz von Koslowski (1818) einzudringen, so dass er kurz nach der Zeitkontrolle den Anschlusstreffer erzielen konnte.
Die etwas glückliche Wende zu unseren Gunsten ereignete sich dann in der Zeitnotphase am vierten Brett, wo Daniel Reksten mit Weiß gegen Konstantin Merker (1668) in einer Benoni-Struktur eher um den halben Punkt hätte kämpfen müssen, wenn sein Kontrahent seinen Freibauern auf d5 beseitigt hätte. Stattdessen unterlief ihm ein taktisches Versehen, nach dem Daniel schnell die Oberhand gewinnen und wenig später den Ausgleich erzielen konnte. So konnte Jan Hobusch doch noch für den Siegtreffer zum 3½:2½ sorgen. In einer lange ausgeglichenen Stellung häufte er mit Schwarz gegen Niklas Linnemann (2034) geduldig kleine Vorteile an, bis er ebenfalls in ein Endspiel mit zwei Türmen gegen Dame abwickeln konnte. Im Gegensatz zur Kevins Partie am Nachbarbrett waren seine beiden Türme aber bestens koordiniert, so dass sie die gegnerischen Bauernschwächen schließlich zu einem ganz wichtigen Sieg nutzen konnten.
Parallel kämpfte in Regensburg die U14w gegen die an Position 6 gesetzte badische Mannschaft der SF Sasbach. Wie am Vortag demonstrierte Laura Möller ihre aktuell sehr gute Form und brachte ihr Team mit einem souveränen Erfolg gegen Katharina Schneider (1153) in Führung. Leider ließ Dana Berelowitsch in einem ausgeglichenen Endspiel aus einer Spanisch-Abtauschvariante die Abwicklung in ein Springerendspiel zu, in der Johanna Ehmann (1563) die bessere Bauernstruktur zum Übergang in ein gewonnenes Bauernendspiel nutzen konnte. Elizabeth Kublanov zeigte am Spitzenbrett mit Schwarz gegen Arinna Riegel (1674) erneut eine starke Leistung, doch letztlich reichten die Kraftreserven nicht, so dass ihre Gegnerin dank größerer Routine die 2:1-Führung erzielen konnte.
Doch ihre Schwester Carolin Kublanov zeigte phantastischen Kampfgeist und münzte ihre leichten Vorteile in einem Schwerfigurenendspiel gegen Tabea Lohrmann (1517) nach über fünf Stunden schließlich zum umjubelten 2:2-Ausgleich um, so dass unseren Mädels bereits die zweite Überraschung im Turnier gelang.
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