Trotz einer starken Vorstellung an den Spitzenbrettern musste sich unsere U20 in der vorletzten Runde der deutschen Vereins-Jugendmeisterschaft in Naumburg dem Titelverteidiger SK Bebenhausen mit 2:4 geschlagen geben. Damit liegt das Team vor der letzten Runde mit 7:5 Zählern auf einem guten 5. Rang.
Die U14w konnte die SK Güstrow/Teterow mit 3½:½ bezwingen und kommt damit ebenfalls auf 7:5 Mannschaftspunkte. Allerdings muss sie morgen gegen die bereits vorzeitig als Deutscher Meister feststehende Mannschaft vom Muldental Wilkau-Haßlau antreten.
In der U20-Königsklasse des deutschen Jugendschachs ist der SK Bebenhausen seit einigen Jahren das Maß aller Dinge. Nach dem dritten Platz im Jahre 2011 holte sich die Mannschaft in den beiden vergangenen Jahren den deutschen Meistertitel. Auch in diesem Jahr ist das Sechstett der Topfavorit und hatte am Vormittag den an Position 2 gesetzten Hamburger SK mit 5:1 besiegt. Doch auch unsere U20 strotzte nach der grandiosen Vorstellung gegen Dresden vor Selbstvertrauen und wollte dem klaren Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen.
Leider wurde Philipp Andrä von der seltenen Colorado-Eröffnung von Christopher Kean (2003) überrascht und verlor bereits in der Eröffnung eine Figur, so dass wir virtuell frühzeitig einem Rückstand hinterher laufen mussten. Jan Porstmann verpasste gegen Timo Lebeda (2097) die Möglichkeit, in einem Damengambit vollständig auszugleichen und geriet nach einem unvorsichtigen Manöver in einen Königsangriff, den er nicht mehr parieren konnte. Parallel gab es dafür an den Spitzenbrettern deutlich erfreulichere Entwicklungen zu verzeichnen.
Jan Hobusch hatte mit Schwarz gegen das von Ulrich Zimmermann (2349) gewählte Zweispringersystem in der Caro-Kann-Verteidigung bequem ausgeglichen und hatte eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett, als das Spitzenbrett der Württemberger in einem Moment der Schachblindheit im 38. Zug eine Figur einstellte und sofort aufgeben musste. Jan holte damit mit den schwarzen Steinen glänzende 4/4. Am Nebenbrett erreichte Kevin Zolfagharian gegen Georg Braun (2247) mit seinem Lieblings-System in der Caro-Kann-Vorstoßvariante aus der Eröffnung heraus eine klar bessere Position und verwertete dann seinen Vorteil von zwei Mehrbauern sicher zu seinem dritten Sieg in Folge.
Beim Stande von 2:2 kam der Begegnung von Daniel Reksten entscheidende Bedeutung zu: er erreichte mit Weiß gegen die holländische Leningrader Verteidigung von Philipp Theodor Kaulich (2147) klaren Eröffnungsvorteil, nahm jedoch den falschen der schwachen schwarzen Zentrumsbauern und geriet schrittweise in die Defensive, die ihm letztlich entscheidendes Material kostete. Damit war der Kampf verloren, denn Jerome Neumair war mit Schwarz gegen Danijel Gibicar (2138) in einem durch Zugumstellung entstandenen Bogo-Inder in eine sehr passive Position geraten, die ihm schließlich vor der Zeitkontrolle einen Bauern kostete. Jerome wehrte sich noch hartnäckig, musste aber letztlich die Überlegenheit des weißen Läuferpaares akzeptieren, wodurch seine erste Niederlage im Turnier und der 2:4-Endstand perfekt war.
Die U14w war nach ihrer ersten Turnierniederlage am Vormittag im Duell mit der SG Güstrow/Teterow erstmals seit der Auftaktrunde wieder in der Favoritenposition. Laura Möller brachte ihr Quartett mit einem schnellen Sieg gegen Myriam Gesell (800) in Führung. Die anderen Partien wurden erst in der vierten Spielstunde entschieden. Dabei herrschte große Freude, dass Dana Berelowitsch, die bisher einen sehr unglücklichen Turnierverlauf gehabt hatte, für ihre gute Leistung gegen Charlotte Eulitz (1331) mit einem vollen Zähler belohnt wurde. Im Anschluss sorgte Carolin Kublanov dann gegen Lea Maßloch (1131) für die endgültige Entscheidung.
Am Spitzenbrett versuchte Elizabeth Kublanov noch lange, ihre Mehrqualität zu einem vollen Zähler umzumünzen, musste ihrer zäh verteidigenden Gegnerin Pia-Milena Jörs (1462) schließlich doch einen halben Zähler zum Endstand von 3½:½ zugestehen. Damit liegen unsere Mädchen vor der Schlussrunde auf einem exzellenten 6. Platz, steht aber morgen gegen den bereits feststehenden deutschen Meister Muldental Wilkau-Haßlau vor einer fast unlösbaren Aufgabe.
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Herzliche Glückwünschen, an die Spieler und den Trainer der U20
für den hervorragenden 3. Platz bei den Deutschen Jugend Vereinsmeisterschaften.
Glückwünsche auch an die Spielerinnen und Trainer der U14w für das erfolgreiche Abschneiden bei den Deutschen Jugend Vereinsmeisterschaften.
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Stefan Schubert