Mit einem in dieser Höhe absolut sensationellen 5½:½-Erfolg gegen den nominell favorisierten USV TU Dresden hat sich unsere U20-Mannschaft bei der Deutschen Jugend-Vereinsmeisterschaft mit 7:3 Zählern auf den 3. Tabellenplatz vorgearbeitet. In der Vorschlussrunde trifft die Mannschaft von Teamcaptain Thomas Michalczak heute nachmittag auf den amtierenden deutschen Meister und das topgesetzte Team des SK Bebenhausen.
Dagegen war für unsere U14-Mädchen die zweitstärkste Mannschaft im Teilnehmerfeld, das Quartett von TuRa Harksheide, noch eine Nummer zu groß, so dass es beim 0:4 die erste Niederlage im Turnier gab.
Vor dem Duell mit dem amtierenden Sachsen-Meister USV Dresden wäre unsere U20 vermutlich bereits mit einer Punkteteilung wie im gestrigen Duell gegen die SG Porz zufrieden gewesen, da die Sachsen mit ihren beiden sehr starken Spitzenbrettern als Favorit gelten mussten. Doch unsere Jungs lieferten einen grandiosen Kampf ab, in dem nahezu alles gelingen sollte:
Für die Führung sorgte der bisherige Topscorer Jerome Neumair, der mit Schwarz in einer vereinfachten Französisch-Stellung gegen Theo Gungl (2122) trotz schnellem Damentausch immer eine leichte Initiative bewahrte und mit einem hübschen taktischen Schlag entscheidendes Material gewann, womit er seine Schwarz-Bilanz im Turnier auf 3/3 schraubte. Der nächste volle Zähler ging auf das Konto des in dieser Woche exzellent aufspielende Seva Bashylin, der mit Schwarz in einer Philidor-Verteidigung gegen Merlen Jannes Thamm (1851) zunächst soliden Ausgleich erzielte und dann in der Zeitnotphase die größere Aktivität seiner beiden Türme in einem Doppelturmendspiel zu einem hübschen Mattangriff nutzte. Daniel Reksten bewahrte gegen Robert Scholz (1980) in einer aus einem klassischen Nimzo-Inder hervorgegangenen Igel-Struktur stets einen typischen Minimal-Vorteil mit den weißen Steinen und steuerte eine ungefährdete Punkteteilung bei.
Schließlich fiel in der Zeitnotphase die endgültige Entscheidung zu unseren Gunsten durch die beiden Jans im Team. Am Spitzenbrett zeigte sich Jan Hobusch von seiner gestrigen unglücklichen Niederlage bestens erholt und überspielte mit Schwarz in einer halbslawischen Reti-Struktur FM Maximilian Neef (2375), der bisher 4/4 aufgewiesen hatte. Der Dresdner blieb mit seinem König in der Brettmitte hängen, was von Jan mustergültig bestraft wurde. Nahezu gleichzeitig überschritt Viktor Schamschurko (1758) in einer Position, in der nur Jan Porstmann Gewinnversuche machen konnte, am 6. Brett im 40. Zug die Bedenkzeit, so dass nach vier Stunden eine unglaubliche Vier-Punkte-Führung zu verzeichnen war.
Es passte ins Bild, dass Kevin Zolfagharian in der Zeitnotphase inzwischen ebenfalls eine Gewinnstellung erlangt hatte. Gegen die Caro-Kann-Verteidigung von Hans Möhn (2275) griff Kevin gewohnt unternehmungslustig unter doppeltem Bauernopfer an und gewann schließlich bei beiderseits knapper Bedenkzeit das investierte Material mit Zinsen zurück. Eine weitere Stunde später war der sensationelle Endstand von 5½:½ perfekt, der unsere U20 nun mit 7:3 Punkten auf den geteilten dritten Platz nach vorne spült. Zur Belohnung wartet am Nachmittag nun am ersten Tisch ein Duell mit Titelverteidiger SK Bebenhausen (9:1). Die Partien werden live übertragen – wir drücken die Daumen!
Wenig zu holen gab es dagegen für unsere U14w gegen das an Position 2 gesetzte Team von TuRa Harksheide. Schon in den letzten beiden Jahren hatte es gegen die stärkste Mannschaften Schleswig-Holsteins mit 1:3 und 0:4 zwei deutliche Niederlagen gegeben. Auch in diesem Jahr war Harksheide klar favorisiert und die einzige Hoffnung bestand darin, dass sie die gestrige knappe Niederlage im vermutlich vorentscheidenden Kampf um den Titel noch nicht richtig weggesteckt hatten.
Dank guter Eröffnungsvorbereitung kamen unsere Mädels auch gut aus der Eröffnung, lediglich Topscorerin Laura Möller hatte gegen Luisa Janke (1372) mit einigen strukturellen Problemen zu kämpfen. Im weiteren Verlauf musste sich dann Luisa Bashylina aber gegen Anna-Blume Giede (1471) geschlagen geben, nachdem sie eine kleine taktische Kombination übersehen hatte, die sie eine Qualität und einen Bauern kostete. Ganz bitter war der Partieverlauf bei Carolin Kublanov, die gegen Inken Köhler (1765) klare Vorteile herausspielte, bevor sie in ein Mattnetz hineinlief und sich durch einen fatalen Fehlzug um den Lohn ihrer vorherigen Arbeit brachte.
Schließlich musste auch Laura Möller entscheidende Materialverluste hinnehmen und ihre erste Niederlage bei dieser Meisterschaft quittieren. Dana Berelowitsch zeigte am Spitzenbrett gegen Natalie Wächter (1834) stark ansteigende Form, auch wenn ihre gute Leistung nach einigen Fehlern in der Zeitnotphase nicht belohnt wurde. Trotz des klaren 0:4 sollte die Mannschaft optimistisch in den Endspurt gehen. Nach vier stärkeren Gegnern in Folge und aktuell 5:5 Punkten ist noch immer eine sehr gute Platzierung möglich, wenn die bisherige gute Form konserviert werden kann.
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