Es gibt wohl kaum eine Woche, in der so viele Schachspieler auf Turnieren aktiv sind, wie die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Neben unseren bei den verschiedenen Meisterschaften sehr erfolgreichen Jugendlichen nahmen auch viele weitere unserer Vereinsmitglieder die Möglichkeit wahr, im In- und Ausland ihrer Passion nachzugehen.
Der größte Erfolg gelang dabei Andreas Peschel, der sich beim erstmals ausgetragenen Bad Schwartau-Open mit 6½/7 den ersten Platz und die damit verbundene Siegprämie von 500 Euro sichern konnte. Gerade im Hinblick auf das sehr üppige Turnierangebot sollte man eigentlich meinen, dass sich die zahlreichen (Halb-)Profis ihre Turniere sehr genau im Hinblick auf mögliche Preisgeldchancen aussuchen würden. Manchmal gibt es offenbar doch noch einen »blinden Fleck« im Turnierkalender. So lockte das erstmalig vom 27.-30.12.2014 ausgetragene Open in Bad Schwartau, das gerne die Nachfolge des im vergangenen Jahr nach 30 Auflagen beendeten Traditionsturniers im nahe gelegenen Travemünde antreten möchte, mit einem ersten Preis von 1.000 €. Dennoch verirrte sich kein einziger Titelträger in die Nähe von Lübeck. Andreas Peschel entschied sich kurzfristig zur Teilnahme und nutzte die Gunst der Stunde. An Nummer Zwei im Feld der 52 Spieler gesetzt spielte er ein sehr starkes Turnier, gab er nur ein Kurzremis ab und sicherte sich in der Schlussrunde mit einem sauberen Endspielsieg den alleinigen ersten Platz mit 6½/7, was ihm selbst beim um die Hälfte gekürzten Preisfonds das bisher größte Preisgeld seiner Schach-Karriere einbrachte.
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Bereits zum 52. (!) Mal wurde vom 21.-30.12.2014 das traditionelle Schachfestival in Groningen ausgetragen, das in diesem Jahr Jubiläumscharakter besaß, da die ausrichtende Universität ihren 400. Geburtstag feierte. Herzstück des großen Festivals war das mit 110 Spielern, darunter 14 GM und 18 IM stark besetzte A-Open, was den sensationellen Turniersieg von Schach-Prinz Alexander Donchenko mit 8/9 sah. Erwin L’Ami konnte dem jungen Spitzenbrett von Hansa Dortmund nach einem guten Start mit 4½/5 den ersten halben Punkt abnehmen, verdarb seine Chancen auf einen Platz auf dem Siegertreppchen mit einer Weiß-Niederlage gegen den ehemaligen Jugend-Weltmeister Alexander Ipatov (2599). So landete Erwin mit 6½ Zählern auf dem 5. Platz, was ihm noch einen kleinen Elo-Gewinn einbrachte.
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Endstand A-Open Groningen
Chessbase-Bericht
Jörg Wegerle reiste nach Lissabon, wo vom 26.-30.12.2014 erstmals ein starkes Open mit 260 Spielern (11 GM, 19 IM) ausgetragen wurde. Jörg spielte ein sehr solides Turnier, unterlag lediglich dem an Position 2 gesetzten Dr. Igors Rausis (2585) und erreichte schließlich mit 6½/9 und nur einem halben Zähler Rückstand auf die breite Tabellenspitze den 14. Rang. Damit gewann er 4 Elo-Punkte hinzu und übertraf seinen Setzlistenplatz 20.
Parallel war Daniel Schlecht beim nun traditionsreichsten Weihnachts-Open in Böblingen am Start, das in diesem Jahr bereits seine 31. Auflage erlebte. Daniel erhoffte sich als Nummer 21 der 142 Spieler im A-Open (6 GM, 13 IM) gute Aussichten auf eine IM-Norm, erwischte jedoch nicht seine beste Form, so dass er in den ersten 8 Runden bereits 5 Remisen gegen meist etwas schwächere Gegner abgab. Eine unnötige Niederlage in der Schlussrunde kostete ihm zudem einen Platz in den Preisrängen, so dass er mit 5½/9 und einem Verlust von ca. 15 Elo-Punkten einen suboptimalen Jahresabschluss auf Platz 31 erlebte.
Ebenfalls nicht völlig zufrieden kehrte Helmut Meckel aus Kelheim zurück, wo vom 27.-30.12.14 die dritte Auflage des Wittelsbacher Open stattfand, zu dem 142 Spieler (1 GM, 3 IM) gereist waren. Als Nummer 71 der Setzliste erwischte unser Routinier einen Fehlstart mit 0/2, erkämpfte sich dann aber gewohnt kompromißlos noch 4 Siege und landete mit 4/7 bei leichten Elo- und DWZ-Verlusten auf dem 63. Rang.
Dr. Hans-Joachim Boschek bevorzugte die etwas kürzere Variante beim vom 27.-29.12.2014 zum zweiten Mal ausgetragenen Silvester-Open in Gelsenkirchen. Dort landete er unter 79 Teilnehmern mit 2½/5 auf dem 35. Platz im Rahmen seiner DWZ-Erwartung.
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Am 27.12.2014 fand das traditionelle Weihnachts-Schnellschach-Turnier von Bayer Leverkusen statt, bei dem sich unter den 76 Teilnehmern auch Friedel Skiber befand. Dieser erwischte allerdings nach zwischenzeitlich 2½/6 einen schlechten Endspurt mit einer »langen Rochade« und musste mit einem 69. Platz unter seinen Möglichkeiten zufrieden sein.