Zu Gast bei den Schachfreunden Anna 88 konnte sich die Fünfte endlich von ihrer Negativserie verabschieden und mit einem 4½:3½-Sieg zwei bitter nötige Mannschaftspunkte auf ihrem Konto gutschreiben. Dabei half, dass der Gegner von Helmut Meckel den ersten Kampf im neuen Jahr verschlafen hatte, und Helmut die Mannschaft so in Führung brachte.
Leider musste bereits nach 1½ Stunden Philipp Andrä an Brett 8 den Ausgleich zulassen. Er hatte gegen eine Katalanische Eröffnung den falschen Plan gewählt und geriet bei erheblichem Entwicklungsnachteil unter ebenso einfaches wie effizientes Druckspiel seines Gegners, das rasch eine Figur und damit die Partie kostete. Nach einem völlig korrekten Remis von Markus Mentzel an Brett 1 stellte Volker Naupold an Brett 5 den Vorsprung der SGler wieder her. Er hatte aus einer sizilianischen Nebenvariante heraus eine zwar ausgeglichene, für ihn aber einfacher zu spielende Mittelspielstellung erreicht, in der sein Gegner die Aktivität von Volkers Figuren offenbar unterschätzte und überspielt wurde.
An Brett 7 musste anschließend Rainer Falge den Ausgleich wieder zulassen, da er in einer sehr komplexen Stellung drei gegnerischen Figuren erlaubte, in seine Stellung einzudringen, was rasch zum spielentscheidenden Fehler führte. Doch konnte Marius Fränzel an Brett 3 die Führung erneut herstellen: Sein Gegner hatte sich im frühen Mittelspiel grob verrechnet und einen Läufer eingestellt. Zwar dauerte es dann noch 34 Züge bis alle taktischen Tricks erschöpft waren, doch Marius konnte die Partie mit genauem Spiel sicher gewinnen.
Beim Stand von 3½:2½ aus Solinger Sicht gingen zwei Partien in die zweite Spielphase: Jürgen Ferger hatte in einer Pirc-Verteidigung einen etwas zu optimistischen Plan verfolgt und stand daher leicht schlechter, doch fand sein Gegner keinen entsprechend guten Gegenplan. So konnte sich Jürgen langsam, aber sicher wieder nach vorne arbeiten und schließlich die schlechtere Bauernstruktur und Königsstellung seines Gegners ausnutzen, um zahlreiche Bauern einzusammeln. Im resultierenden Turmendspiel mit 4 gegen 2 Bauern ließ sich Jürgen den von allen Solingern mit großer Erleichterung begrüßten Punkt zum Mannschaftssieg nicht mehr nehmen. Angesichts des gewonnenen Kampfes konnte die Niederlage von Wolfgang Zimdars an Brett 6, der in einem Endspiel mit einem Minusbauern und schlechtem Läufer gegen guten Springer gelandet war, verschmerzt werden.
In der nächsten Runde in drei Wochen gegen den OTV muss die Mannschaft an diese gute Leistung anknüpfen, wenn der Abstieg noch verhindert werden soll.