In der Stammbesetzung konnte unsere V. Mannschaft im vorgezogenen Kellerduell der 1. Bezirksliga mit einem 5½:2½ den zum Klassenerhalt erforderlichen Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten OTV sicher nach Hause bringen. Nach einem sehr frühen Remis von Markus Mentzel in einer Theoriestellung der Caro-Kann-Verteidigung brachte Rainer Falge unsere Mannschaft in Führung, als er seinen jungen Gegner aus einer Italienischen Eröffnung heraus mustergültig überspielte und die Partie nach nur 1½ Stunden mit einem Matt beenden konnte. Auch Volker Naupold beherrschte seinen Kontrahenten zu jedem Zeitpunkt und konnte bei raschem Spiel bald zweimal die Qualität gewinnen und anschließend einen Bauern bis zur gegnerischen Grundreihe vortreiben. Und kurz darauf durfte Helmut Meckel seinen ersten Sieg in der Mannschaftsmeisterschaft 2014/15 feiern, als er in nur 21 Zügen aus einem Blackmar-Diemer-Gambit heraus seinen Gegner mit einem klassischen Rochade-Angriff zur Strecke brachte.
Leider musste anschließend Friedel Skiber den einzigen vollen Punkt der Ohligser zulassen: Friedel war aus einer Pirc-Verteidigung heraus nie recht ins Spiel gekommen, hatte sich gegen das gegnerische Druckspiel aber lange und zäh verteidigt, bis er schließlich, als sich die Stellung beinahe schon wieder spielen ließ, einer Springergabel zum Opfer fiel. Der eigentliche Pechvogel des Tages aber war Wolfgang Zimdars: Er hatte bereits in der Eröffnung deutlich auf Sieg gestanden, aber mehrfach den entscheidenden Zug nicht gefunden und ärgerte sich über sich selbst, dass er sich am Ende mit einer Punkteteilung zufrieden geben musste. Auch noch vor der Zeitkontrolle endete die Partie von Jürgen Ferger, dessen Partie lange Zeit vollständig ausgeglichen verlaufen war, der dann aber das Gegenspiel unterschätzte und Glück hatte, dass sein Gegenüber die Stellung genauso falsch einschätzte und mit dem Gewinnzug ein Remis anbot, was dann auch angenommen wurde.
So ging beim Stand von 4½:2½ nur die Partie von Marius Fränzel in die zweite Partiephase. Marius hatte seiner Erkältung Tribut zollen müssen und in der Eröffnung kompensationslos einen Bauern eingestellt. Er hatte aber das Glück, dass sein Gegner anstatt seinen Vorteil geduldig positionell umzumünzen, die Partie im Schnellverfahren beenden wollte. Dabei übersah er eine Mattdrohung, die er nur unter Hergabe einer Qualität abwehren konnte. Marius landete schließlich in einem Endspiel mit Mehrqualität und Minusbauern, in dem er durch geduldiges Manövrieren den gegnerischen König auf die Grundreihe treiben und dort mit einem Matt bedrohen konnte, das nur durch das Hergeben des Läufers noch abzuwehren war.
Mit diesem 5½:2½ hat die V. ihre kleine Chance auf den Klassenerhalt gewahrt, der aber nur erreicht werden kann, wenn auch der nächste Kampf bei Vonkeln II gewonnen wird.