Gegen das Spitzenteam Wermelskirchen III hatte die sich die VI. Mannschaft eigentlich nicht viel ausgerechnet. Aufgrund knapper Zeit in der Vorbereitung des Kampfes waren nur sieben Bretter besetzt. Entscheidend war gegen Wermelskirchen aber eh, dass einige Brettpunkte auf die Habenseite kommen, um die Konkurrenten um den möglichen Abstieg unter Zugzwang zu setzen, denn die restlichen Partien der vorgezogenen Runde folgen erst am 12. April. Das sollte vor allem an den hinteren Brettern umgesetzt werden.
Das gelang zunächst richtig gut. Am 6. Brett hatte Reinhold Wygas seinen Gegner im angenommenen Damengambit klassisch ausgekontert. Der hatte noch die Wahl zwischen Pest, Verlust der Dame, und Cholera, Matt auf der Grundlinie. Er wählte die Cholera. 1:1 stand es durch das frei gelassene Brett 2. Mit Kurzpartien ging es weiter. Am 5. Brett stellte Jürgen Grastat in seinem Königsinder einen Springer in der Eröffnung ein, spielte zwar weiter, musste aber schließlich aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Markus Schwedler im Damengambit am 4. Brett ein korrektes Remis erreicht. Am 8. Brett erreichte Philipp Müller ebenfalls ein Remis, weil er eine Gewinnstellung zwar sah, aber sich nicht traute, einen Turm für zwei Leichtfiguren zu geben. Am 1. Brett kam Jan Berents mit seinem französischen Aufbau nicht wirklich vorwärts, konnte die Angriffe des Gegners aber zum Remis neutralisieren.
Blieben beim Stand von 2:4 noch zwei Partien, mit denen es in die vierte Spielstunde ging. Am 7. Brett hatte Gerd Nießen ein gewonnenes Endspiel erreicht, tat sich in der Umsetzung aber sehr schwer. Am 3. Brett hatte Malik Sherif wilde Verwicklungen gesucht, an deren Ende er mit Qualitätsverlust ins Endspiel musste. Das zahlte sich leider für den Gegner Maliks zum vollen Punkt aus, der aber voll des Lobes für das Spiel unseres Youngsters war und zugab, er hätte furchtbar genau spielen zu müssen. Am Ende konnte auch Gerd seine zwei Mehrbauern zum Gewinn in Position bringen. Im letzten Kampf geht es nun nach Radevormwald, und am 12. April wird sich zeigen, ob überhaupt noch mit vollen Segeln gefahren werden muss oder die erreichten Mannschafts- und Brettpunkte bereits zum Klassenerhalt genügen.
Philipp Müller