Mannschaftsführer Joachim Görke war sich nach dem letzten Heimspiel der IV. Mannschaft in der Verbandsliga sicher, dass es sich beim 4:4 gegen PSV Duisburg II um einen Punktverlust handelte. Obwohl die Gäste ersatzgeschwächt und nur zu siebt antraten, konnte die Vierte wiederum eine Führung nicht zum Mannschaftssieg verwerten, der den vorzeitigen Klassenerhalt bedeutet hätte. So steht die Mannschaft nun am letzten Spieltag in Uedem unter Druck, da die Mannschaften am Tabellenende punkteten und nun bis auf einen Zähler herangerückt sind.
Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen: Die Gäste mussten nicht nur mehrere Stammkräfte ersetzen, sondern ließen auch noch das erste Brett frei, so dass sich Joachim Görke ganz auf die Mannschaftsführung konzentrieren konnte. Doch noch bevor die Karenzzeit seines Gegners abgelaufen war, hatte Dirk Schockenbäumer das Team mit einem Kurzsieg in Führung gebracht, nachdem sein Gegner in der Eröffnung etwas sorglos agiert und einen fatalen Tripelangriff zugelassen hatte.
Im Anschluss hatte Ali Erkay, dem die Eröffnung mißlungen war, Glück, dass sein Kontrahent einen taktischen Trick übersah, durch den Ali alle Schwerfiguren abtauschen und sich somit entscheidend befreien konnte, wonach die Position schnell zum Remis verflachte. Daniel Reksten zeigte gegen Erwin Spitzer die vielleicht beste Partie des Kampfes und münzte in einem angenommenen Damengambit seine positionellen Vorteile in einem Endspiel sauber zum vollen Zähler um.
Doch nach der 3½:½-Führung schlichen sich plötzlich zahlreiche Ungenauigkeiten bei unseren verbliebenen Akteuren ein. Michael Pfeiffer wickelte unnötig in eine Position ab, in der er nur zwei Bauern für eine Leichtfigur besaß. Stephan Borchert hatte mit seinem Nordischen Gambit sehr gute Kompensation für den geopferten Bauern erhalten, bevor er im Mittelspiel einen simplen Doppelangriff übersah und als erster SG-Spieler aufgeben musste. Kurze Zeit später musste auch Uli Grah seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren, nachdem er mit Schwarz in einem Trompovsky-Angriff frühzeitig in eine sehr unangenehme Position geraten war.
Athanassios Vranidis konnte seine minimal schlechtere Stellung in einem Najdorf-Sizilianer schließlich zum Remis führen und damit zumindest einen Punkt sichern. Mehr als ein 4:4 war allerdings nicht mehr möglich, da Michael Pfeiffer seine Position nicht mehr zu halten vermochte.
Somit muss die Vierte am letzten Spieltag in Uedem unbedingt gewinnen, wenn sie nicht von den Ergebnissen der anderen Kämpfe abhängig sein möchte.