Unser Jugendbundesliga-Team musste sich zum Auftakt der neuen Saison beim Topfavoriten SG Porz mit 10:14 (2:4) geschlagen geben. Dabei zeigte unser Sechstett, das an jedem Brett eine DWZ-Differenz von 80-350 Punkten zu kompensieren hatte, eine ansprechende Leistung und hätte bei besserer Chancenverwertung durchaus Chancen auf eine Punkteteilung gehabt. Doch leider musste auch unsere U20 ebenso wie unsere II. Mannschaft, die parallel ihren Zweitliga-Auftakt in Porz absolvierte und gegen das Star-Ensemble nahe an der Sensation war, letztlich ohne zählbaren Erfolg die Rückreise antreten.
Während die Porzer auf zwei Stammspieler verzichten mussten, fiel bei uns Spitzenbrett Jan Hobusch aus, der aufgrund der Personalnot in der Zweiten im Nachbarraum in der 2. Bundesliga aktiv war. Die Qualität der Jugendabteilung der Domstädter lässt sich daran ablesen, dass die beiden eingesetzten Ersatzspieler eine bessere DWZ als unser zweites Brett aufwiesen. Trotz der klaren nominellen Favoritenstellung der Gastgeber verlief der Kampf lange sehr ausgeglichen.
Lediglich Niklas Nink hatte frühzeitig im Mittelspiel mit Problemen zu kämpfen, nachdem eine Figur in der e-Linie gefesselt wurde und er einen Materialverlust nicht mehr vermeiden konnte. Zwar erhielt er noch zwei Bauern und gewisse Fudelchancen, doch sein fast 400 Punkte stärkerer Gegner brachte die Partie souverän nach Hause. Die Schlüsselpartie des Kampfes spielte dann Philipp Nguyen, der als Schwarzer in einem Najdorf-Sizilianer gut aus der Eröffnung gekommen war. Dann opferte sein Gegner höchst spekulativ eine Figur, was Philipp bei optimaler Verteidigung die klar besseren Chancen eingebracht hätte. Doch leider verlor er die Nerven und völlig den Faden, so dass er nicht nur das Material zurückgab, sondern bei den folgenden Abtauschaktionen direkt noch eine Qualität einstellte, wonach der technische Part seinem Gegner keine großen Probleme mehr stellte.
Am sechsten Brett zeigte Malik Sherif eine sehr starke Leistung und übernahm gegen seinen 300 Punkte besseren Kontrahenten mit Schwarz schrittweise die Initiative. Sein Kontrahent rettete sich in ein Schwerfigurenendspiel mit Minusbauern, in dem Malik noch etwas zuviel Respekt zeigte und zu früh seine Gewinnversuche einstellte. Auch seine Schwester Amina Sherif zeigte eine gute Partie und erreichte mit Schwarz in einer Hippopotamus-Struktur eine ungefährdete Punkteteilung gegen einen guten Gegner.
Die Entscheidung fiel dann am Spitzenbrett, wo sich Kevin Zolfagharian und sein Gegner nach einer interessanten Drachen-Partie leistungsgerecht Remis trennten. Im Anschluss verzichtete auch Daniel Reksten, der in einem Endspiel mit Springer und Läufer gegen Turm und Bauer leichten Vorteil besaß, welcher aber aufgrund der Aktivität des zweiten schwarzen Turmes sehr schwer zu verwerten war, auf weitere Gewinnversuche.
Somit war die aufgrund unserer ungenutzten Chancen insgesamt verdiente 10:14 (2:4)-Niederlage perfekt. Unsere Jugend sollte aber in den kommenden Kämpfen gute Aussichten auf zählbare Erfolge haben, wenn die spielerische Leistung dieses Kampfes konserviert werden kann.