Als einziger Spieler der 10 Topgesetzten hat Anish Giri das Halbfinale des FIDE-Weltcups in Baku erreicht. Giri konnte sich im Viertelfinale gegen den französischen Weltklasse-GM Maxime Vachier-Lagrave (2744) mit 1½:½ durchsetzen. Die erste Partie endete relativ schnell Remis, nachdem der Franzose mit Weiß gegen Giris russische Verteidigung nichts erreichen konnte.
In seiner Weiß-Partie verzichtete Giri gegen den absoluten Grünfeld-Spezialisten auf ein Theorie-Duell und wählte eine ruhigere Variante mit 4.e3. Es entstand einige Zeit später doch ein grünfeld-indischer Stellungstyp, in dem der Franzose nicht unbedingt notwendig einen Bauern opferte. Die Kompensation blieb äußerst vage, so dass Anish völlig risikolos ein besseres Endspiel kneten konnte. Diese Chance ließ er sich nicht entgehen und verwandelte nach 69 Zügen seinen Vorteil in einem Turmendspiel zu einem vollen Zähler. Damit ist Giri nur noch einen Sieg von der direkten Qualifikation für das Kandidatenturnier entfernt.
Mit dem perfekten Ergebnis von 5/5 sicherte sich Thomas Lemanczyk den Sieg im zweiten Wertungsturnier der Schnellschach-Vereinsmeisterschaft, das mit 22 Spielern eine exzellente Beteiligung erlebte. Die große Spielfreude des Turniersiegers wurde unter anderem dadurch deutlich, dass er in der Schlussrunde mit Schwarz ein Remisangebot von Helmut Busse, das ihm sofort den Turniersieg gesichert hätte, ablehnte und auch diese Partie erfolgreich auf Sieg spielte. Ebenfalls ungeschlagen blieb Stephan Borchert, der sich mit 4 Zählern den zweiten Rang sicherte. Da der erste Tagessieger Oliver Kniest diesmal nicht über Platz 7 hinauskam, übernahm Lemanczyk auch die Führung in der Gesamtwertung.
Fortschrittstabelle: Stand nach der 5. Runde (nach Rangliste)