Nachdem unsere IV. Mannschaft zum Auftakt im Lokalderby gegen Solingen 28 einen Rückstand noch in einen etwas schmeichelhaften Sieg umwandeln konnte, drehte sich am zweiten Spieltag das Schlachtenglück und es gab nach ähnlichem Kampfverlauf diesmal eine vermeidbare 3½:4½-Niederlage beim Heimspiel gegen den SV Wesel zu beklagen.
Die Gäste gehören in Bestbesetzung sicherlich zu den Aufstiegsfavoriten, reisten aber ohne zwei starke Stammkräfte nach Solingen, so dass sich Teamchef Joachim Görke trotz des kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfalls von Daniel Reksten solide Chancen auf weitere Zähler im Kampf um den Klassenerhalt ausrechnete.
Der Auftakt verlief nicht wunschgemäß, da Dirk Schockenbäumer gegen die Aljechin-Verteidigung seines Kontrahenten seine Initiative nicht verdichten konnte und trotz nomineller Favoritenstellung mit einem Remis zufrieden sein musste. Eine weitere Punkteteilung gab es einige Zeit später bei Joachim Görke, nachdem dieser mit Schwarz die weißen Angriffsbemühungen dauerhaft neutralisieren konnte. Danach gingen wir jedoch durch eine schöne Angriffspartie von Stephan Borchert in Führung. Stephan riss mit einem Qualitätsopfer die Initiative an sich und ließ seinen Gegner danach nicht mehr ins Spiel kommen.
Somit stand es nach einer leistungsgerechten Punkteteilung von Uli Grah vor der Zeitnotphase 2½:1½ und es machte sich Optimismus breit. Zwar hatte Ali Erkay eine Stellung, in der er mit Weiß gegen den gegnerischen Isolani auf d5 spielen musste, nicht optimal behandelt und geriet zunehmend in einen gefährlichen Königsangriff, dafür sahen sich die Gegner von Dr. Stefan Flesch und Malik Sherif jeweils zu spekulativen Figurenopfern genötigt. Zudem befand sich der Gegner von Helmut Busse in nicht unerheblicher Zeitnot.
In der Folgephase kippte der Kampf jedoch zu unseren Ungunsten: Ali konnte dem immer größer werdenden schwarzen Druck nicht mehr standhalten und musste sich geschlagen geben. Helmut erreichte zwar ein Endspiel mit Mehrbauern, das jedoch aufgrund seiner ausbaufähigen Struktur mit einem Tripelbauern nicht zu gewinnen war. Schließlich zeigte Malik in zwar noch verwickelter, aber objektiv deutlich besserer Position noch zuviel Respekt vor seinem 250 DWZ-Punkte stärkeren Gegner und willigte in eine dreimalige Stellungswiederholung ein.
So blieb nur noch die Partie am 2. Brett, wo Dr. Stefan Flesch in den durch das Opfer seines Gegners angezettelten Verwicklungen und sehr unklarer Position schließlich das entscheidende taktische Versehen unterlief, das ihn entscheidendes Material kostete, so dass die etwas unglückliche 3½:4½-Niederlage perfekt war.
Am 22.11. möchte unsere Vierte diesen Ausrutscher wieder ausbügeln und sich die verpassten Punkte beim Tabellennachbarn aus Erkelenz zurückholen.