Mit einem völlig unerwarteten 4:4 gegen den Aufstiegsfavoriten SW Remscheid II hat unsere VI. Mannschaft einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf der 2. Bezirksklasse ergattert. Gegen die im Schnitt knapp 300 DWZ-Punkte stärkeren Gäste wäre die Sechste auch in Bestbesetzung klarer Underdog gewesen, doch Mannschaftsführer Joachim Görke musste zudem noch drei Stammspieler ersetzen, so dass das Unentschieden fast schon als kleine Sensation zu bezeichnen ist.
Dabei hatte der Kampf gar nicht gut begannen, denn Florian Schubert stellte im frühen Mittelspiel mit einem völligen Blackout seine Dame ein. Doch wenig später sorgte Luisa Bashylina für den Ausgleich. Gegen die Caro-Kann-Verteidigung ihres über 500 Punkte stärkeren Kontrahenten spielte unser 9jähriges Talent forsch auf Angriff, zerrütete mit dem thematischen Bauernopfer e6 die schwarze Struktur, so dass ihr Gegner völlig konsterniert nach 17 Zügen in schlechter Stellung ein einzügiges Matt zuließ. Damit krönte Luisa ein grandioses Wochenende, nachdem sie am Freitag in der Stadtmeisterschaft gegen Dr. Boschek remisiert und am Samstag mit zwei Siegen die Tabellenführung in der U14-Bezirksmeisterschaft übernommen hatte.
Nach diesen beiden schnellen Entscheidungen folgten zwei leistungsgerechte Punkteteilungen von Alexander Kirschbaum in einem stets ausgeglichenen Spanier und von Stefan Schubert, nachdem dieser den gegnerischen Druck erfolgreich neutralisiert hatte. Im Anschluss schien sich das Blatt aber doch zu Gunsten der favorisierten Gäste zu wenden: der Gegner von Vladislav Kublanov hatte zwei Bauern für einen sehr gefährlichen Angriff geopfert, jedoch Vlad die Gelegenheit geboten, unter Rückgabe eines Bauern die Initiative weitgehend zu neutralisieren. Doch unser Spitzenbrett, der vermutlich noch von der zweiwöchigen Betreuung von Tochter Elizabeth bei der Jugend-WM in Griechenland geschlaucht war, ließ diese Chance ungenutzt und kam mit seinem Gegenangriff zu spät.
Im Anschluss musste sich auch Stephan Kaiser zum 2:4-Zwischenstand geschlagen geben, nachdem er im Mittelspiel einen fehlerhaften Plan verfolgt hatte. Doch die beiden verbliebenen Akteure Uwe Barche und Carolin Kublanov kämpften großartig und setzten ihre nominell klar favorisierten Gegner immer stärker unter Druck. Uwe gewann schließlich mit einer schönen Kombination gegen das Remscheider Urgestein Heinz Konrad entscheidendes Material, bevor Carolin die Zeitnot ihres Kontrahenten durch Verwicklungen sehr gut ausnutzte, aus denen sie schließlich siegreich hervorging.
Dies bedeutete den verdienten Ausgleich zum 4:4, der unserer Sechsten einen wertvollen Punkt bescherte und gleichzeitig einem der Aufstiegskonkurrenten unserer Fünften einen wichtigen Zähler abnahm.