Am dritten Spieltag der Verbandsliga setzte es für unsere IV. Mannschaft beim 3½:4½ in Erkelenz die zweite knappe Niederlage in Folge. Wie im Vormonat gegen Wesel war dabei besonders ärgerlich, dass man nach zwischenzeitlicher Führung und weiteren guten Stellungen in der Endphase des Kampfes erneut einen oder sogar zwei Mannschaftspunkte leichtfertig vergab.
Dabei hatte der Kampf in Erkelenz wieder gut begonnen. Ali Erkay agierte nach alter russischer Schachschule und schob nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt erst einmal ein sicheres »Bremsremis« ein. Auch Mannschaftsführer Joachim Görke sah nach einem Generalabtausch, der zu einem ungewöhnlichen Damenendspiel mit jeweils sieben Bauern führte, keine realen Gewinnaussichten mehr und gab sich frühzeitig mit einer Punkteteilung zufrieden.
Dies geschah auch unter Berücksichtigung der Situation an den sonstigen Brettern, denn Dirk Schockenbäumer hatte sich in einem Hecht-Reefschläger-Franzosen mit 3…Sc6 frühzeitig klare Positionsvorteile gesichert und münzte diese auch überzeugend zu unserer Führung um. Als Stephan Borchert, der stets etwas schlechter gestanden hatte, dann auch den Remishafen erreichte, sah es bei einer 2½:1½-Führung und zwei weiteren eher besseren Stellungen sehr gut aus.
Doch es sollte anders kommen. Zunächst konnte Dr. Stefan Flesch die zähe Verteidigung seines Gegners nicht überwinden und musste sich in einem leicht besseren Leichtfigurenendspiel mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Noch fataler entwickelten sich die Ereignisse am dritten Brett, wo Daniel Reksten zuvor eine starke Positionspartie gezeigt und klare Stellungsvorteile am Damenflügel herausgearbeitet hatte. Dann ließ er absolut unnötig eine letzte Gegenspielidee seines Gegners zu, durch den dieser mit seinen Türmen auf der f-Linie in die weiße Stellung eindringen konnte. Die Position wurde völlig unklar, Daniel konnte auf die veränderte Situation nicht richtig reagieren und musste sich bald geschlagen geben.
Parallel schätzte Niklas Nink die Stellung, in welcher er nach einer Abwicklung Dame und Läufer gegen zwei Türme und Springer behielt, falsch ein. So konnte sein Gegner einen durchschlagskräftigen Freibauern bilden, der die Partie schließlich zu seinen Gunsten entschied. Damit war der Kampf völlig gekippt und zugleich gegen uns entschieden. Denn Helmut Busse hatte eine leicht schlechtere Position zu verteidigen, was ihm mit kreativen Manövern gelang. Er gab einen Turm, erhielt dafür aber im Endspiel zwei verbundene Bauern und konnte so das Stellungsgleichgewicht aufrecht erhalten. Mehr als ein Remis war jedoch nicht möglich, so dass die unglückliche 3½:4½-Niederlage feststand.
Somit befindet sich die Vierte nach dem ersten Saisondrittel mit 2:4 Zählern im unteren Tabellenmittelfeld, sollte aber bei zukünftig besserer Chancenauswertung keine Probleme mit dem Klassenerhalt bekommen.