In einem Nachholspiel der zweiten Runde der Jugend-Bundesliga musste sich unser U20-Sechstett mit 10:14 (2:4) dem amtierenden NRW-Meister SF Dortmund-Brackel geschlagen geben. Der Sieg der Gäste ging dabei absolut in Ordnung, da wir an keinem einzigen Brett ernsthafte Chancen auf einen vollen Zähler generieren konnten.
Der Kampf war wegen der Überschneidung mit der Jugend-Weltmeisterschaft Anfang November um vier Wochen nach hinten verschoben worden. Die Dortmunder hatten nun ebenso wie wir mit Daniel Reksten einen Stammspieler zu ersetzen, so dass sie als leichter Favorit in den Kampf gingen.
Die erste beendete Partie ließ nicht lange auf sich warten: Jan Hobusch war als Schwarzer mit seiner Stellung im Panov-Angriff der Caro-Kann-Verteidigung gegen Gregor Flüchter unzufrieden und dieser hatte nach seiner Niederlage im Vorjahr in der gleichen Eröffnung nichts gegen eine Punkteteilung einzuwenden. Das nächste Remis kam erst nach etwa drei Stunden zustande. Malik Sherif hatte mit Weiß in einer Katalanisch-Sttruktur einen Bauern geopfert und dafür entsprechenden Raumvorteil und Initiative erhalten. Für mehr als den Rückgewinn des investierten Materials unter Abwicklung in ein remises Endspiel reichte es jedoch nicht.
Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass heute im Mannschaftssinne wenig zu erreichen sein würde: Kevin Zolfagharian hatte bei einer taktischen Abwicklung einen simplen Zwischenzug verpasst und eine Figur für nur zwei Bauern verloren und Amina Sherif geriet als Schwarze nach einem vom Gegner gewählten Morra-Gambit immer stärker in die Defensive. Schließlich konnte sie dem immensen weißen Angriffsdruck nicht mehr standhalten und verlor entscheidendes Material, so dass sie wenig später aufgeben musste. Da tröstete es auch wenig, dass Niklas Nink sein aus einer russischen Verteidigung entstandenes minimal schlechteres Läuferendspiel mit präziser Verteidigung Remis halten konnte.
Nach der Zeitkontrolle verblieben nur noch die Partien von Philipp Nguyen und Kevin Zolfagharian, in denen jeweils nur die Dortmunder Gewinnaussichten besaßen. Philipp war als Weißer in einem Sweschnikov-Sizilianer schrittweise in die Defensive geraten und ließ mit einigen nicht optimalen Verteidigungszügen schließlich ein entscheidendes Eindringen der schwarzen Figuren in seine Stellung zu, die danach nicht mehr zu halten war. Kevin gelang es trotz seines Materialnachteils mit einem Freibauern immerhin noch so viele Gegenchancen zu kreieren, dass er noch ein Remis erreichte. Dies bedeutete jedoch nur noch Ergebniskosmetik zum 10:14 (2:4).
Bereits am kommenden Sonntag geht es für unser Jugend-Spitzenteam mit dem Gastspiel in Bochum weiter. Dort soll nach den beiden Niederlagen gegen die Top-Teams aus Porz und Brackel nun erstmals gepunktet werden.