Mit einem letztlich leistungsgerechten 4:4 trennten sich unsere V. Mannschaft und die Gäste vom OTV in der Spitzenbegegnung der 2. Bezirksliga. Da alle unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten auch nicht über ein Remis hinauskamen (Radevormwald verlor sogar sensationell hoch mit 2½:5½ gegen unsere VI. Mannschaft!), liegt die V. auch weiterhin allein an der Tabellenspitze.
Der Kampf begann mit drei weitgehend ereignislosen Unentschieden an den Brettern 1, 5 und 6. Athanassios Vranidis und Volker Naupold – beide mit Schwarz in einer sizilianischen Verteidigung – erreichten bald Ausgleich, hatten aber keine Aussichten auf eine entscheidende Wendung der Partie, und Jürgen Ferger landete in einer ebenso perspektivlosen Stellung eines Abtausch-Slawen. Zum Ende der zweiten Stunde brachte uns dann Friedel Skiber an Brett 8 in Führung, dessen Gegner gegen Friedels Königsgambit etwas hilflos agierte und nach dem zweiten Figureneinsteller das Handtuch warf.
Leider musste dann auch Markus Mentzel an Brett 2 ins Remis einwilligen, obwohl er aufgrund eines Fingerfehlers seines Gegners bereits in der Eröffnung einen Bauern gewinnen und zugleich das gegnerische Rochaderecht aufheben konnte. Doch gab er im Mittelspiel durch eine taktische Unaufmerksamkeit den Bauern zurück und war in der entstandenen zweischneidigen Stellung mit dem halben Punkt zufrieden. Den Ausgleich zum 3:3 ließ dann Rainer Falge zu, der aus einer Pirc-Verteidigung heraus eine geschlossene Stellung mit langen Bauernketten erreicht hatte. Leider verrechnete er sich beim Öffnen der Stellung, was seinem Kontrahenten den Abtausch der Türme und das Eindringen mit seinem Läufer hinter Rainers Bauernkette erlaubte, was die Partie rasch entschied.
Die nochmalige Führung zum 4:3 lieferte dann Marius Fränzel an Brett 4: Er hatte einen komplizierten Spanier auf dem Brett, in dem er einen Bauern geopfert hatte, um die gegnerische Dame in eine bedrängte Situation zu bringen. Unter ständigen Drohungen mit Damengewinn konnte er dann einen Springer gewinnen; anschließend gelang es ihm mit Turm und zwei Springern in die gegnerische Stellung einzudringen und unter wiederholten Mattdrohungen weiteres Material und damit die Partie zu gewinnen. Leider stand zu diesem Zeitpunkt Helmut Meckel an Brett 3 schon auf Verlust. Helmut war gegen eine Trompowsky-Eröffnung nie richtig ins Spiel gekommen und fand sich nach Abtausch aller Schwerfiguren in einem Endspiel mit passivem Läufer gegen aktiven Springer wieder, das sein Gegner konsequent auf Sieg zu spielen verstand.
Bereits in 14 Tagen muss sich unsere V. gegen die Langenberger Schachfreunde erneut bewähren.