Mit einem überzeugenden Sieg gegen Titelverteidiger Joachim Görke hat sich Thomas Lemanczyk zum zweiten Mal nach 2009 den Titel des Solinger Stadtmeisters gesichert. Der 44jährige spielte über das Turnier hinweg das beste Schach und konnte am Ende nach fünf Siegen und zwei Unentschieden einen vollen Zähler zwischen sich und das Verfolgerfeld legen.
Vor der letzten Runde hatten Lemanczyk und Görke gemeinsam mit einem halben Zähler Vorsprung geführt, mussten aber im Falle eines Unentschiedens befürchten, noch von Oliver Kniest überholt zu werden. Dementsprechend scharf legte Görke das Duell der Führenden mit den schwarzen Steinen an und spielte die kämpferische Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Doch Lemanczyk wählte eine ruhige und sehr positionelle Variante mit einem frühen Doppelfianchetto beider Läufer und erhielt leichte positionelle Vorteile. Görke versuchte im Mittelspiel unter doppeltem Bauernopfer Gegenchancen zu kreieren, was jedoch nicht gelang, so dass er nach 34 Zügen in einem hoffnungslosen Doppelturmendspiel seinem Nachfolger Thomas Lemanczyk zum Partie- und Turniersieg gratulieren musste.
Nach der Entscheidung am Spitzenbrett stellte auch Oliver Kniest in leicht besserer Stellung seine Gewinnversuche gegen Andreas Peschel ein, da ihm auch ein Remis zum zweiten Platz reichte. Hinter Kniest landeten mit jeweils 5/7 Joachim Görke, Andreas Peschel und Kevin Zolfagharian auf dem geteilten 2.-5. Rang und sicherten sich damit die restlichen Hauptpreise.
Da Kevin Zolfagharian als bester Jugendlicher einen Hauptpreis erreichte, ging der Preis für den besten U20-Spieler an Philipp Nguyen (3½), während Malik Sherif sich mit einem halben Zähler weniger den U16-Preis sicherte. Bester Senior wurde der unverwüstliche Helmut Meckel, der mit 4/7 knapp die bessere Wertung vor Dr. Hans-Joachim Boschek aufwies.
Da Helmut auch die Ratingkategorie der Spieler mit DWZ 1501-1700 anführte, ging der Preis hier an die beste Dame des Feldes, Katharina Brinkmann (Grünfeld Köln) mit 3½ Zählern. Einen weiteren Ratingpreis holte Dirk Schockenbäumer, der als bester Nicht-Hauptpreisträger auf Rang 6 die Wertung für Spieler mit DWZ 1901-2100 gewann. In der zweiten DWZ-Kategorie ging der Preis an Athanassios Vranidis, der sich nach schwachem Start mit 1½/4 durch drei Siege noch auf den 9. Platz nach vorne schob. Ein ganz starkes Turnier spielte auch Michael Ehringfeld, dessen 4 Zähler mit dem Ratingpreis für Spieler mit DWZ unter 1500 belohnt wurde.
Die nächsten Stadtmeisterschaften stehen im Mai und Juni mit den Titelkämpfen im Blitz- und Schnellschach an.