Mit einem immens wichtigen 5:3-Heimsieg gegen den OSC Rheinhausen hat unsere IV. Mannschaft nach zwei sehr unglücklichen Niederlagen den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden und sich mit nun 4:4 Punkten zur Weihnachtspause einen Platz im Mittelfeld der sehr ausgeglichenen Verbandsliga gesichert. Wie umkämpft das Duell mit dem Regionalliga-Absteiger war, lässt sich wohl am besten aus dem Zwischenstand nach der ersten Zeitkontrolle ableiten, der 0:0 lautete…
Beiden Mannschaften war nach einem Start mit jeweils 2:4 Punkten bewusst, dass diese Begegnung durchaus eine richtungsweisende Bedeutung im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf haben könnte. So traten die Gäste ebenso wie das Team von Joachim Görke in sehr guter Besetzung an und lieferten sich einen sehr ausgeglichenen und intensiven Kampf, so dass die wenigen Remisofferten vor der Zeitkontrolle alle abgelehnt wurden und nach über vier Stunden Spielzeit alle Partien noch liefen.
Diesen Bann brach dann ausgerechnet mit Daniel Reksten der Spieler, der als letzter ins Spielgeschehen eingegriffen hatte, nachdem er am Morgen seine Bahn verpasst und erst mit halbstündiger Verspätung eingetroffen war. Der Partieverlauf war dann fast symbolisch für den gesamten Kampf, da die Stellungsvorteile hin- und her wechselten. Nach einem Bauerngewinn stellte Daniel eine Qualität ein, konnte aber als Kompensation wenigstens die gegnerische Rochadestellung zerstören und bot schließlich aufgrund seiner Kompensation die Punkteteilung an. Diese lehnte sein Gegner ab, um in der Folge seine Gewinnbemühungen zu übertreiben, so dass Daniel schließlich sogar einen vollen Zähler zur psychologisch wichtigen Führung einfahren konnte.
Kaum weniger Aufregungen gab es in der Partie von Mannschaftsführer Joachim Görke, der einen Bauern für unklare Initiative geopfert hatte. Das unklare Mittelspiel mündete schließlich in ein zweischneidiges Turm- und später Bauernendspiel, das die beiden Protagonisten so lange ausspielten, bis die beiden alleine auf dem Brett verbliebenen Könige keinen Zweifel am Resultat der Partie mehr zuließen. Etwas geradliniger verliefen die Partien von Ali Erkay und Helmut Busse, die sich jeweils im dynamischen Gleichgewicht befanden und leistungsgerecht Remis endeten.
Im Anschluss gab es jedoch wieder Sorgenfalten bei Mannschaftsführer Görke zu verzeichnen, denn Stephan Borchert, der nach einem Fehler seines Gegners ein vorteilhaftes Läuferendspiel mit solidem Mehrbauern erreicht hatte, stellte diesen nach einem Blackout nach fünf Stunden wieder ein und musste mit Remis zufrieden sein. Trotz der 3:2-Führung kamen nach diesem verschenkten halben Zähler sofort wieder Erinnerungen an die beiden Kämpfe gegen Wesel und Erkelenz auf, als zweimal ein Vorsprung trotz guter verbleibender Positionen noch zur Niederlage aus der Hand gegeben worden war. Auch diesmal bestand Grund zur Sorge, da Dirk Schockenbäumer und Niklas Nink schwierige Positionen zu verteidigen hatten.
Umso größer war die Erleichterung, als Dr. Stefan Flesch in einem schwierigen Turmendspiel mit fünf gegen vier Bauern seinen Materialvorteil verwerten konnte, so dass zumindest ein Mannschaftszähler bereits sichergestellt war. In der sechsten Spielstunde demonstrierte dann Dirk Schockenbäumer gute Endspieltechnik und hielt ein Turmendspiel mit drei gegen vier Bauern an einem Flügel Remis, was den entscheidenden halben Zähler zum Mannschaftserfolg bedeutete.
Ein Sonderlob verdiente sich zum Abschluss Niklas Nink, der nicht nur alle Gewinnbemühungen seines 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegners in einer ebenfalls sehr komplizierten und wechselhaften Partie abgewehrt, sondern sogar ein Endspiel mit Springer und zwei Bauern gegen Läufer und einen Bauern erreicht hatte. Dies versuchte er noch eine gewisse Zeit zu gewinnen, gab dann jedoch sehr sportlich fair die Partie Remis, als sein Gegner unmittelbar vor der Zeitüberschreitung stand.
Somit waren wir diesmal unter zwei gleichwertigen die etwas glücklichere Mannschaft und verbringen nach dem 5:3 den Jahreswechsel auf einem guten vierten Tabellenplatz, von dem aus der Abstand zum Auf- und Abstiegsplatz exakt gleich groß, nämlich zwei Mannschafts- und drei Brettpunkte, ist. Dies zeigt bereits die immense Ausgeglichenheit der Liga, in der es bereits am 10. Januar mit dem Lokalderby bei ESG II weiter geht.