Mit einem klaren 5½:2½-Sieg bei der Zweitvertretung der Elberfelder SG konnte unsere IV. Mannschaft auch das zweite bergische Lokal-Derby in dieser Verbandsliga-Saison für sich entscheiden und hat sich nach dem zweiten Sieg in Folge nun mit 6:4 Zählern erst einmal im oberen Tabellen-Mittelfeld etabliert.
In der sehr ausgeglichenen Verbandsliga-Gruppe hatte der Kampf zur Saisonmitte für die beiden jeweils ein ausgeglichenes Mannschaftspunkte-Konto aufweisenden Teams richtungsweisenden Charakter. Dementsprechend froh war Teamchef Joachim Görke, dass er eine gute Aufstellung ans Brett bekommen hatte. Leider fiel Daniel Reksten kurzfristig aus, für den Helmut Meckel dankenswerter Weise einsprang und sich dafür in einem nominell ungleichen Duell mit dem nur noch äußerst selten aktiven Elberfelder Edel-Reservisten Thomas Kley messen musste.
Dafür gelang an den anderen Brettern ein Start nach Maß: der Gegner von Dirk Schockenbäumer wählte mit Schwarz ausgerechnet die heute sehr seltene, ultrascharfe Polugajewski-Variante im Najdorf-Sizilianer, die »Schocki« ja selbst seit vielen Jahren spielt. Folglich war er mit den theoretischen Feinheiten noch etwas besser vertraut und konnte einen ungefährdeten Weiß-Sieg einfahren. Kurze Zeit später konnte Stephan Borchert mit einem kraftvoll vorgetragenen Königsangriff die Führung sogar auf 2:0 ausbauen.
In Anbetracht der Tatsache, dass Philipp Nguyen inzwischen auch eine Figur gewonnen hatte, nahm Teamcaptain Joachim Görke in einer unklaren Stellung, in der alle Ergebnisse möglich waren, die Remisofferte seines Kontrahenten an. Doch leider zeigte Philipp bei der technischen Verwertung seines Vorteils noch einige Schwächen und ließ seinen Gegner noch ins Remis entwischen, so dass es nur noch 3:2 stand, nachdem Helmut Meckel die Überlegenheit seines Oberliga-erfahrenen Gegenüber hatte anerkennen müssen.
Damit wurde es noch einmal richtig eng, zumal Ali Erkay seine zuvor leicht bessere Stellung mit einem groben Schnitzer verdorben hatte. Im ersten Saisondrittel hatte unsere Vierte bereits zwei klar vorteilhafte Kämpfe in der Schlussphase noch zum Verlust verdorben, doch diesmal behielt sie in der einzigen kritischen Phase die Nerven. Ali rettete sich in ein Doppelturmendspiel mit Minusbauern, das er aufgrund der zudem noch vorhandenen ungleichfarbigen Läufer Remis halten konnte.
Damit spielten bei einer weiterhin vorhandenen Führung nur noch die beiden Spitzenbretter, die jeweils gute Stellungen besaßen. Zunächst konnte Helmut Busse seine Mehrqualität erfolgreich in einen vollen Zähler ummünzen, bevor schließlich Dr. Stefan Flesch sein Läuferpaar erfolgreich zur Geltung brachte und mit einer sauberen technischen Leistung den Endstand von 5½:2½ sicherstellte.
Mit nunmehr 6:4 Punkten hat sich die Vierte erst einmal aus der Abstiegszone abgesetzt und kann die zweite Saisonhälfte gelassen angehen.